Das Glück der Magdalena

Das Glück der Magdalena

Christine Gisin-Buhlinger


EUR 15,90
EUR 9,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 56
ISBN: 978-3-99064-212-2
Erscheinungsdatum: 12.12.2018
Magdalena kann einfach nicht mehr und begibt sich auf den Jakobsweg. Schreckliche Bilder verblassen und ihr Körper gesundet. Auf diesem Weg hat sich auch ihre Beziehung zu Gott Vater, Jesus und Maria vertieft, was sie sehr glücklich macht.
18.05.2017! Vier Jahre Flucht, nun ist alles still. Magdalena traut dieser Idylle nicht.
Doch vertrauensvoll macht sie sich auf den Weg. Der Liebesweg zwischen einem mächtigen Gott und einer einfachen kleinen Köchin.
An diesem sonnigen, freundlichen Morgen schlich sich Magdalena mit dem Rucksack bepackt aus ihrer Wohnung. Ihre Feinde sollten nicht merken, dass Magdalena sich auf den Jakobsweg in Richtung Bruder Klaus in den Flüeli-Ranft machte.
Magdalena holte sich noch die zehn Franken für die ProBon-Marken, die sie gesammelt hatte, bei der Drogerie ihres Wohnortes ab. Danach zahlte Magdalena 1200 Franken bar auf ihr Raiffeisenkonto ein.
Da Magdalena in den letzten vier Jahren grob bestohlen wurde, wollte sie auf dem Jakobsweg nur mit der Bankkarte bezahlen. Jetzt hatte Magdalena 1600 Franken für eine Reisezeit von 14 Tagen zur Verfügung.
Bei den Novemberkindern hatte Magdalena sich abgemeldet, was für große Empörung sorgte. Die Jüngste, namentlich Salome, meldete sich daraufhin nicht mehr bei ihrer Mutter.
Augustinus, Magdalenas Sohn, wollte unbedingt wieder den Wohnungs- und Autoschlüssel haben, welche Magdalena ihm natürlich nicht gab. Magdalena zeigte ihrem Sohn allerdings Alternativen auf. Duschen konnte er während Magdalenas Abwesenheit im Geiselweid-Schwimmbad in Winterthur. Und waschen ebenfalls in Winterthur bei der Wäscherei am Deutweg. Diese Möglichkeiten lagen sowieso näher an Augustinus’ Schlafplatz als an Magdalenas Wohnung.
Bei Magdalenas Vermieter meldete sich Magdalena ganzheitlich ab. Mit genauem Zeitplan, Routenbeschreibung und der Telefonnummer von Magdalenas Vertrauensperson. Die immer wusste, wo Magdalena sich aufhielt und wie es ihr erging.
Magdalena mochte ihren Vermieter sehr. Ein alter Mann, der mit ehrlicher Handarbeitsleistung sich und seine große Familie versorgte.
Doch seit Magdalenas neuster Erkrankung hatte es große Missverständnisse zwischen ihnen gegeben.
Augustinus, ein Drogenabhängiger, arbeitsloser, etwas kriminell aussehender, 24-jähriger Mann, hatte sich auf Grund seiner Obdachlosigkeit in Magdalenas Wohnung gemütlich gemacht. Er rauchte und kiffte in dieser Wohnung. Und nebenbei beschädigte er mit Magdalenas Auto das Auto der Nachbarin. Dies alles mit der Begründung, Magdalena sei ja seine Mutter und als Augustinus’ Mutter müsse sie ihn so ertragen.
Magdalenas Vermieter wusste nicht, dass dieser, für den Vermieter unwillkommene Gast seinen Aufenthalt erzwungen hatte. Auch für Magdalena war Augustinus eine große Belastung.
Dazu kam, dass der Sozialhilfeempfänger in Magdalenas Wohnblock plötzlich behauptete, Magdalena habe ihm ihren eigenen Roller gestohlen. Nun wolle er Magdalena bei der Polizei anzeigen. Zum Glück tat der Sozialhilfeempfänger dies schriftlich. Denn Magdalenas Vermieter war der einzige Zeuge, der wusste, dass es sich um Magdalenas Roller handelte, und half. Der Vermieter suchte jedoch den Frieden.
Dann fing das mit der Lärmbelästigung an. Die frisch eingezogene alte Frau über Magdalenas Wohnung rief plötzlich nachts um 1.30 Uhr bei der Polizei an. Die Nachbarin fühlte sich angeblich von der lauten Musik aus Magdalenas Wohnung in ihrem Schlaf gestört. Daraufhin wurde Magdalena jeweils polizeilich geweckt, um sicherzustellen, dass aus Magdalenas Wohnung keine laute Musik drang. Bei der ersten Beschwerde hatte sich Magdalena an ihren Vermieter gewandt. Doch nach dem zweiten polizeilichen Wecken musste Magdalena, um sich zu schützen, sich selbst an die Polizei wenden. Danach blieben zum Glück die Beschwerden aus.
Die Albaner in Magdalenas Wohnblock suchten auch Streit. Eines Tages passten sie Magdalena, die gerade eine kleine Radtour gemacht hatte, ab. Sie beschimpften Magdalena, weil sie angeblich die Velogarage absichtlich nicht schloss und außerdem eine Weinflasche vor der Eingangstüre zerschlagen habe. Doch auf diese Provokation fiel Magdalena nicht herein, kannte sie doch die primitiven Methoden vieler Albaner.
Mit diesen Eindrücken hatte sich das Bild des Vermieters, der Magdalena seit sieben Jahren kannte, verändert. Diese ruhige und stille Frau machte plötzlich Ärger in seinem Haus.
Magdalena konnte ihrem Vermieter zu diesem Zeitpunkt noch nicht erzählen, dass dies wegen ihres Buches „Der Kampf der Magdalena“, das sie in der Geborgenheit dieser Wohnung geschrieben hatte und weswegen sie seit vier Jahren verfolgt wurde, geschah.
Magdalena saß auf der Bank vor ihrer Raiffeisenbank und rauchte gemütlich eine Zigarette. Gedanklich ging sie noch einmal durch, ob sie auch nichts vergessen hatte. Dann überprüfte sie ihr Aussehen.
Um 08.45 Uhr machte sich Magdalena mit Rucksack, Walkingstöcken, Kopftuch und Sonnenbrille auf den Jakobsweg in Richtung Fischingen. In der Hoffnung, so würden ihre Feinde sie nicht erkennen.
Doch schon der erste Autofahrer, der Magdalena entgegenkam, zeigte an, dass er Magdalena am liebsten überfahren würde.
Und so beschlich Magdalena wieder die Todesangst. Magdalenas Feinde hatten sich in den letzten vier Jahren so viele Dinge einfallen lassen, um Magdalenas Leben zu zerstören, dass Magdalena den Eindruck hatte, sie kenne inzwischen jede kriminelle Tat auf dieser Erde. Doch Magdalenas Feinde ließen sich immer wieder mit wechselnden Personen neue Fallen einfallen.
Der Mordanschlag vor acht Monaten hatte Magdalenas Herz total erschüttert. Das erste Mal in ihrem Leben hatte Magdalena in die Augen von Menschen gesehen, die Freude am Töten empfanden. Dass Menschen aus Hass, Wut und Verzweiflung töteten, war Magdalena bewusst. Doch von dieser Freude am Töten hatte Magdalena noch nie etwas gehört oder gesehen, bis zu ihrem eigenen Mordanschlag. Diese Augen der Mordlust musste Magdalena unbedingt auf dem Jakobsweg loslassen. In die Augen ihrer Mörder zu sehen, war das traumatischste Bild, das Magdalena je gesehen hatte.
Immer wenn Magdalena die traumatischen Bilder ihrer vierjährigen Flucht sah, wollte sie sterben. Irgendwann würde Magdalena das Sterbefasten praktizieren. Dies war keine Kunst. Durch die schrecklichen Bilder konnte Magdalena fast nichts essen. Ein bis zwei Joghurt oder eine Banane am Tag. Dazu hatte Magdalena einen Reizdarm.
Der Stress, die traumatischen Bilder immer wieder zuzulassen, um Zusammenhänge erkennen zu können, hinterließen Spuren an Magdalenas Körper.
Doch nur auf diese Weise erkannte Magdalena das System ihrer Feinde und die dazugehörenden Motive. So hatte Magdalena die Möglichkeit immer mehr ihren Feinden auszuweichen.
Doch nun ging Magdalena erst einmal auf den Jakobsweg. Nicht für sich, sondern für ihre heiß geliebte Mama. Denn alles, was man Magdalena antat, hatte man auch ihrer Mama angetan. Und Magdalena wollte an diesem Tag nicht mehr daran denken, wie viel Leid, wie viel Schmerz diese Frau erleiden musste. Aber Magdalenas Mama schickte Magdalena mit einem Gebetsanliegen zum Bruder Klaus. Dies wollte Magdalena noch tun, bevor sie starb.
Diese letzte Reise wollte Magdalena jedoch Schritt für Schritt mit ihrer Mama gehen.
In Gedanken 14-jähriger tiefster Verbundenheit, im Herzen die gegenseitige wärmende Liebe und in den Schuhsohlen das realistische menschliche Zusammenleben.
Mit den Augen wollte Magdalena den Weg genau betrachten. Um zum Abschied für Magdalenas Mama ein Buch schreiben zu können, mit Bildern, die Magdalena selbst malte.
Der Jakobsweg in Richtung Fischingen verlief auf der wenig befahrenen Landstraße. Magdalena musste sich sehr konzentrieren, um die entgegenkommenden Autos zu beobachten. Niemand sollte behaupten können, er habe Magdalena aus Versehen überfahren. Doch kein einziges Auto bedrohte Magdalena. Im Gegenteil, sie machten es so, wie Magdalena es auch immer tat. Die Autofahrer setzten den Blinker zum Zeichen des Abstandes.
Schon nach einigen Kilometern des Laufens an der heißen Sonne setzte Magdalenas Zyklus ein. Dies zu einem völlig unüblichen Zeitpunkt. Der damit verbundene leichte Schmerz ließ Magdalena auf Heilung hoffen.
Magdalena hatte nämlich eine große Zyste in ihrem rechten Eileiter. Nichts Gefährliches, doch wenn sie sich nicht von alleine löste, musste Magdalena operiert werden. Darum war Magdalena glücklich über diese Zeichen der Heilung. Und das erste Mal in ihrem Leben freute sich Magdalena auf den Frauenarztbesuch am 26.06.2017. Sonst hatte Magdalena immer für diese, für eine Frau lebensnotwendigen Untersuchungen 1000 Ängste ausgestanden.
Da Magdalena die erblich bedingte bipolare Erkrankung hatte, die durch Stress ausgelöst wurde, wollte sie auf dem Jakobsweg nur kurze Strecken laufen. Auch um Magdalenas Mama nicht zu beunruhigen. Magdalena war so demütig, diese Krankheit in ihrem Leben zu akzeptieren, und wusste, dass sie lebenslang Medikamente nehmen musste.
Magdalena dachte an Ute, eine Krankenschwester, die behauptete, mit ihrem Geistheiler zusammen die gleiche Erkrankung durch himmlische Heilung in Kürze erfahren zu dürfen.
Doch Magdalena wusste, dies war im Grunde ein Versicherungsbetrug. Zum einen gehörte diese Frau zur Ordensgemeinschaft, die Magdalena hasste. Zum anderen fand es Magdalena grob fahrlässig, dass eine Krankenschwester ihre Medikamente von einem Tag auf den anderen absetzte, ohne ärztliche Zustimmung. Auch wusste Ute sehr genau, bei einer erneuten Erkrankung dürfe sie nicht wieder als Krankenschwester arbeiten. Dass sie jetzt noch so arbeitete ohne Medikamente, war eine Gefahr für Utes Patienten. Nun ja, Magdalena war in Gedanken verloren zeitlos in Richtung Fischingen gelaufen. Auf dem Weg wollte Magdalena sich eine Übernachtungsmöglichkeit suchen, einfach da, wo sich etwas anbot.
Magdalena kam an den Bichelsee. Sie musste unweigerlich an Joseph denken. Den ersten Mann, den Magdalena je liebte. Diese Liebe fand jedoch keine Gegenliebe, was Magdalena akzeptierte. Doch was machen mit dem Schmerz der unerfüllten Liebe? Magdalena schwamm ihn im Bichelsee ab. Mit dieser Liebe lernte Magdalena die Glut der Leidenschaft einer Frau kennen, die wohl mit ihren Hormonen zu tun hatte. Magdalena glühte innerlich wie ein Vulkan und oftmals stellte sich Magdalena vor, wie der Bichelsee zu dampfen anfing und sich um zehn Grad erhitzte, wenn Magdalena in dem eiskalten See schwimmen ging. Magdalena vermutete, ihre straffe und makellose Haut kam vom Schwimmen im Bichelsee. Unerfüllte Liebe als Wellnessprogramm.
Zwei Jahre konnte Magdalena sich am Bichelsee aufhalten, bis ihre Verfolgungsjagd begann.


Magdalena wollte Fischingen in zwei Tagen erreichen und sie nahm sich vor, nach einer Laufstrecke von zehn Kilometern eine Unterkunft zu suchen. Doch da gab es nichts. Magdalena kam an den Ort mit dem großen Wellnesshaus, in dem sie ihre Feinde vermutete. Doch vielleicht hatte sich ja etwas verändert.
Magdalena ging erst in die benachbarte Kirche, um zu beten, bevor sie in dem Wellnesshaus eine Anfrage machte.
Diese Kirche war wie jede katholische Kirche, die Magdalena auf ihrer vierjährigen Flucht besuchte, völlig leer. Immer wenn Magdalena Angst vor den Mächten der Finsternis hatte, bekreuzigte sie sich mit Weihwasser. Es war für Magdalena wie der Segen eines rechtschaffenen Priesters. Nach der Verbeugung vor dem gut gesicherten Allerheiligsten und einem Gruß an die Mutter Gottes ruhte sich Magdalena in dieser schönen kühlen Kirche aus.
Da war es Magdalena so, als würde Jesus fragen: „Magdalena, wie geht es dir?“ Und Magdalena antwortete: „Ich habe große Angst, mein lieber Jesus, mein Heiland und Herr. Vier Jahre lang wurde ich in fast keinem Hotel oder Gasthof aufgenommen. Auf meiner Flucht musste ich im Auto, im Zelt oder in einem ganz gefährlichen Felsenkeller schlafen. Nun habe ich Angst vor einer erneuten Ablehnung.“ Jesus: „Magdalena, meine liebe kleine Maus, was machst du heute, wenn du keine Übernachtungsmöglichkeit bekommst.“ Magdalena: „Herr, ich nehme den Bus und fahre nach Hause.“ Jesus: „Gut Magdalena, dann besteht heute keine Lebensgefahr?“ Magdalena: „Ja, mein Herr, doch von den Feindschaften wird mir immer so schlecht, dass ich mich übergeben muss und mein Darm sich zu bewegen beginnt.“ Jesus: „Magdalena, du kennst es aus Erfahrung. Eine Ablehnung erfolgt sehr freundlich. Entweder sind sie ausgebucht oder sie fordern einen überhöhten Preis. Heute ärgerst du dich mal nicht darüber. Du entfernst dich von diesem Haus und wischst dir den Staub von den Schuhen, um den Rest kümmere ich mich dann schon persönlich.“
Und Magdalena tat so. Es wurde ihr eine Übernachtung mit Frühstück für 182 Franken angeboten. Als dann noch gesagt wurde, Magdalena solle sich in einem verkommenen Gasthof in Fischingen aufhalten, wusste sie: „Staub weg - Jesus überlassen.“
Magdalena lief an diesem Tag nun doch notgedrungen bis nach Fischingen. In den verkommenen Gasthof, den sie von ihrem ersten Jakobsweg her kannte, kehrte Magdalena nicht ein. Magdalena marschierte zielgerichtet zum Kloster Fischingen.
Magdalena hatte auf ihrem ersten Jakobsweg vor 14 Jahren die Benediktiner in Fischingen kennengelernt. Und es war Liebe auf das erste Gebet. Magdalena verband viele schöne Erinnerungen der 14-jährigen Gebetsverbundenheit.
Doch das Gästehaus gehörte nicht zu den Mönchen. Darum wusste Magdalena nicht, ob sie willkommen war. Herr Engel begrüßte Magdalena sehr freundlich und sie merkte, dieser Mann hatte Magdalena nicht erkannt. Magdalena bekam ein Bett in einem Mehrbettzimmer, das Jakobus hieß. Die Übernachtung mit Frühstück für 47 Franken.
Das Mehrbettzimmer war riesig, mit wohlriechenden Stockbetten. Magdalena vermutete, dass diese Betten von der hauseigenen Schreinerei kamen. Dort, wo auch Magdalena ihren Fußschemel herstellen ließ.
Das Gästehaus war ursprünglich ein Benediktinerkloster gewesen, darum hatte es diese langen Gänge mit ihren Gewölben. Alles war so schön und sauber. Wolldecken hatte es genug. Spinte zum Wertsachen-Einschließen hatte es auch und sogar einen großen Spiegel. Für eine Frau ein Muss! Selbst das Badezimmer mit mehreren Dusch- und WC-Möglichkeiten überraschte Magdalena. Da gab es Badeschuhe, genügend Handtücher und eine Waschmaschine, die von den Pilgern gratis benutzt werden durfte. Und selbstverständlich alles sauber. Die Materialien wertvoll, selbst der Duschvorhang war von Spirella.
In der Schenke durfte Magdalena an den Fernseher und an den Computer. Was sie jetzt zwar nicht nutzte, doch sie war sich sicher nicht das letzte Mal Gast in diesem Haus zu sein. Als Magdalena dann noch das Angebot des hauseigenen Amber-Biers und die Möglichkeit zum Kaffeetrinken sah, fühlte sie sich angekommen.
Doch zuvor wollte Magdalena duschen und im Restaurant versuchen zu essen. Magdalena kannte die Suppen dieses Hauses seit 14 Jahren und hatte sie immer aufessen können. Auch gab es immer genügend Brot dazu. Ein Amber-Bier und Magdalena war glücklich. Es war ihre erste Mahlzeit an diesem Tag. Trotz schöner Erfahrungen und in der Geborgenheit der Mönche hatte Magdalena immer noch Todesangst. Denn Magdalena befand sich im Lande ihrer Feinde.
Am nächsten Morgen um 07.00 Uhr durfte Magdalena die Heilige Messe besuchen, sie brauchte unbedingt ihren Herrn. Die Katharina-Kapelle, in der die Heilige Messe stattfand, war Magdalena wohl bekannt. Und man konnte die Stunden nicht zählen, in denen Magdalena alleine in dieser Kapelle betete. Denn auch diese so schöne katholische Kapelle stand außerhalb der Gebetszeiten der Mönche leer.
Magdalena freute sich wieder die vertraute und schöne Gesangsstimme von Bruder Leo zu hören. Auch Pater Georg hatte eine sehr liebevolle Gesangsstimme. Pater Leo zelebrierte die Heilige Messe und Magdalena vermutete, dass auch andere Gläubige in ihm einen heiligmäßigen Mann sahen.
Magdalena hatte in all den Jahren nie ein privates Wort mit den Mönchen gesprochen. Nur ein einziges Mal, als Anselm Grün zu Gast bei diesen Benediktinern war. Magdalena saß mit ihrer Tochter Salomè im Gartenrestaurant, als Pater Georg zufällig vorbeikam. Magdalena und Pater Georg unterhielten sich über Anselm Grün. Salomè fragte anschließend: „Mama, wie lange kennst du diesen Priester persönlich?“ Magdalena antwortete: „Gar nicht.“ Salomè war erstaunt: „Das hat sich jetzt so angehört, als seid ihr ganz alte Freunde.“ Magdalena musste schmunzeln, in ihrem Herzen dachte sie: „Das sind wir auch.“

Das könnte ihnen auch gefallen :

Das Glück der Magdalena

Derrick Widmer

Post-Soviet Russia in the adventurous 1990's – the Wild Decade

Weitere Bücher von diesem Autor

Das Glück der Magdalena

Christine Gisin-Buhlinger

Die Flucht und Auferstehung der Magdalena

Buchbewertung:
*Pflichtfelder