ABRAXAS

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Gottesliebe, Sex and Crime

Siegmund Künzel


EUR 18,90
EUR 11,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 422
ISBN: 978-3-99026-934-3
Erscheinungsdatum: 28.01.2014
Die meisten unterschätzen, wie tief das menschliche Verhalten in der religiösen Kultur verwurzelt ist. Nicht so Siegmund Künzel. Er geht sogar noch einen Schritt weiter und behauptet: Im Leben des Menschen geht es letztlich um Gut und Böse. Künzel erschüttert unseren Begriff vom Leben wie wenige vor ihm. Sein Buch ist ein faszinierender Gang durch die polare Welt des Menschen nach der Devise: Gottesliebe, Sex and Crime.
Einmal geschieht alles durch das gebietende und reine Schöpferwort Gottes: Es heißt dort, dass Gott „den Menschen schuf, als Mann und Weib“, zur gleichen Zeit und „nach seinem Bilde“.
Und dann: Der Mann aus Lehm geformt und die Frau aus seiner Rippe. Gott sah nämlich plötzlich ein, nachdem Adam unter den Tieren keine „Partnerin“ gefunden hatte, die zu ihm passt: „Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“; und so machte er Adam, dem Menschen, eine Gehilfin, „die Menschin“, „die um ihn sei“.
Was nun wirklich stimmt, ist wohl nicht zu eruieren, und es sieht eher so aus, als ob der Mensch später sehr viel dazugedichtet hat. Aber das ist eigentlich auch egal, denn wichtig ist, dass es eine Energie, einen Geist, Gott, gab, welcher am Anfang alles „gemacht“ hat, denkt er.

Schon bezüglich des Wortes „Gott“ gibt es ja einige Unklarheiten, wie Johannes herausfand. Soll man ihn nun Elohim oder JHWH nennen? In der Einzahl wird er Eloah genannt; im Plural werden es „Götter“ und die nennen sich Elohim.
Eloah wird in der Bibel immer mit „Gott“ übersetzt. Es ist ein einzelner Gott und bedeutet in seiner semitischen Grundform wahrscheinlich „Starker“ oder „Mächtiger“, was er ja auch ist. Dasselbe Wort lautet auf Aramäisch, der Sprache Jesu, Elah bzw. Elaha. Und das bedeutet auf Arabisch Allah, was so viel heißt wie „al-ilah“ – „der Gott“.
Glauben wir also an den gleichen Gott, Juden, Christen und Muslime, schlagen uns aber die Köpfe ein, weil wir nicht zugeben wollen, dass es dieser gleiche Gott ist?

So dachte er und kam manchmal immer mehr in Zweifel, ob es eigentlich wirklich um den persönlichen Glauben oder um religiöse Machtspiele ging.

Und wenn er weiterlas, stieß er im 1. Buch Mose, Kapitel 6 auch auf die sogenannten „Gottessöhne und Menschentöchter“. Und er fragte sich, bekamen denn die Menschen damals meist nur Töchter? Das wäre schon komisch, da ja Gott den „Menschen“ als Mann und Weib gemacht hatte.
Doch er las dort: „Als aber die Menschen sich zu mehren begannen auf Erden und ihnen Töchter geboren wurden, da sahen die Gottessöhne, wie schön die Töchter der Menschen waren, und nahmen sich zu Frauen, welche sie wollten.“ War das schon eine Art Vergewaltigung? Vergewaltigt also von „Herniedergestiegenen“, wie es aus dem Hebräischen übersetzt heißt?

Und weiter las er: „Zu der Zeit und später noch, als die Gottessöhne zu den Töchtern der Menschen eingingen und sie ihnen Kinder gebaren, wurden daraus die Riesen auf Erden.“
Er musste lachen, als er „eingingen“ las. Immer wieder geht es um Sexualität, dachte er oft. Und gerade diese wird von den christlichen Religionen stets unterdrückt; es wird nie offen und ohne Scham darüber gesprochen, geschweige denn in Liebe, mit wirklicher Freude und menschlichem Anstand ausgeführt.
Wegen der Gottessöhne war Johannes ratlos. Wie sollte er das verstehen? Doch er fand unter Hiob 1,6 und 2,1 eine Erklärung. Denn hier konnte er herauslesen, dass diese Gottessöhne keine Menschen, sondern Geistwesen (wahrscheinlich in Menschengestalt) waren. Sie müssen irgendwo hergekommen sein; wie sie wirklich aussahen, wusste man nicht, da es auch in der Bibel nicht erklärt wird: Sie haben aber dann die Erde reichlich bevölkert, da sie sich sexuell mit den begehrenswerten „Töchtern der Menschen“ recht gern eingelassen haben. Ob das wirklich nur Geistwesen waren? Auf alle Fälle muß das für beide Seiten etwas ganz Außergewöhnliches gewesen sein.

Die Kinder aus dieser neuen „Vereinigung“ sind eine Bestätigung dafür, dass es sich um etwas Abnormales gehandelt haben muss. Denn diese Nachkommen, die in der Bibel mit Nephilim benannt werden, entwickelten sich zu ganz gefährlichen Riesen.
Johannes recherchierte in einem religiösen Nachschlagewerk und las da, dass Nephilim so viel wie „Fäller“ oder auch „die zu Fall Bringenden“ bedeutete. Interessant, durchfuhr es Johannes und erfuhr weiter, dass diese brutalen „Riesen“ auch als „die Starken, die Männer von Ruhm“ bezeichnet wurden.



„… aber wer sagt mir, wann der Tag kommt, wo auch ich in einem Krankenhausbett werde liegen müssen, vielleicht auf anderer Leute Hilfe angewiesen, warten werde müssen, bis mich jemand besucht … mir ein paar Blumen bringt und ein paar freundliche Worte sagt?“
Er schaute mich an.

„Es gibt genug solcher Menschen in den Krankenhäusern, um die sich niemand kümmert. Ich sehe sie jeden Tag: die Abgeschriebenen, die Abgeschobenen, die Ausgestoßenen der Gesellschaft!“



Wenn sie ihn dann hat, ‚eingelocht‘“ – er lacht – „dann hat sie fürs Erste genug; er sitzt jetzt fest – kein Entkommen mehr. Von nun an bestimmt sie, wann er und was er darf.
Und er darf nur, wenn sie etwas von ihm will. Dann spielt sie mit, wird sogar aktiv, bewegt sich – und hofft, dass auch er sich ‚bewegt‘. Aber nur nach ihren Vorgaben.
Und diese sind meist materieller Natur.“

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