Weißbuch für Lehrplaninhalte der Zukunft

Weißbuch für Lehrplaninhalte der Zukunft

Beat Inderbitzin


EUR 17,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 56
ISBN: 978-3-99064-639-7
Erscheinungsdatum: 13.05.2019
Als Vater von drei Kindern, Großvater von vier Enkeln und als Sekundarlehrer mit bald vierzig Jahren Lehrerfahrung sowie nach mehr als sechs Jahrzehnten auf diesem wunderschönen Planeten, fragt sich Beat Inderbitzin besorgt: Was hinterlassen wir unseren zukünftigen Generationen?
Was euch erwartet:

– Deshalb müssen es alle Kinder dieser Welt wissen!
– Das Schulzimmer
– Wahnsinn, Irrsinn!
– Gestern standen wir noch einen Schritt vor dem Abgrund, heute …
– Die Hauptschuldigen
– Das Atomzeitalter und sein Müllproblem
– Müll, Müll und nochmals Müll
– Die Superreichen und ihr Charakter
– Jäger und Sammler oder von Bären und Beeren
– Modernes Sklaventum versus „die 2000 Watt-Gesellschaft“
– Da ist unser Hirn überfordert
– An der Physik kommt niemand vorbei
– Eine Physiklektion
– Chemie sei Dank!
– Die Geografie soll’s richten
– Macht macht mordende Monster
– Demokratie
– Osterinsel
– Vielleicht helfen uns die Religionen?
– „ohne Musik, …
– Sprachen
– Aktuelle Schlagzeilen (November 2018)
– Die Hoffnung stirbt zuletzt
– Vision 2020
– Hymne an die Erde
– Literatur



Liebe Kinder, liebe Erwachsene, liebe Politiker dieser Erde

Ich schreibe diesen Lehrplan aus Verzweiflung, als Vater von drei Kindern, als Großvater von vier Enkeln und als Sekundarlehrer mit bald vierzig Jahren Lehrerfahrung. Nach mehr als sechs Jahrzehnten auf diesem wunderschönen Planeten frage ich mich: Was hinterlassen wir unseren zukünftigen Generationen? Atommüll, ein Klima außer Rand und Band, eine gletscherlose Gebirgswelt, unbezahlbare Umweltschäden, verdreckte und leer gefischte Weltmeere, abgeholzte Urwälder, vergiftete Luft, zubetonierte Landschaften! (WWF-Report vom 30.10.2018)
Wie uns die Astronauten (z.?B. Alexander Gerst, WWF, YouTube) bestätigen, gibt es weit und breit nur eine einzige Erde. Vom Mond aus betrachtet, verschwindet der Planet Erde hinter dem Daumen einer ausgestreckten Hand (Jim Lovell, Apollo 8,13). Würde ein extraterrestrisches Lebewesen aus 400 km Höhe zuschauen, wie wir uns bekriegen, den Urwald abbrennen, die Luft verschmutzen, so käme es zu dem Schluss, dass es auf diesem Planeten kein intelligentes Leben gibt, da die Lebensgrundlage von den Bewohnern selber zerstört wird. Wir intelligenten und hochzivilisierten Erwachsenen beuten diesen Planeten gnadenlos aus und unsere Kinder und Kindeskinder haben das Nachsehen. Wir Hightech-Menschen heizen die Erde brutal auf, sodass alle Gletscher weltweit in Kürze ausbluten.
Es gibt die fantastische Aufnahme der aufgehenden Erde, vom Mond aus gemacht (Earthrise, Apollo 8). Schon Kindergartenkinder sind vom Mond-Film „Im Schatten des Mondes“ fasziniert. Die Zerbrechlichkeit und Einzigartigkeit unseres Planeten muss allen Kindern dieser Welt ganz klar vor Augen geführt werden! Nur so wird ihnen bewusst, dass wir dieses Juwel schützen müssen.


Deshalb müssen alle Kinder dieser Welt wissen:
– Es gibt nur eine Erde.
– Im Moment brauchen die Industrienationen zwischen 3 (CH) und 8 (Katar), weltweit insgesamt 1,7 (WWF 30.10.2018), bis 2050 werden es 2 sein, und stehlen damit den zukünftigen Generationen die Rohstoffe (Footprint, Overshootday).
– Mit dem Lebensstil der zivilisierten, hoch entwickelten Staaten zerstören wir die Lebensgrundlage zukünftiger Generationen durch Ausbeutung und Klimaerwärmung.
– Es hat sich noch jede Hochkultur zugrunde gerichtet: Ägypter, Römer, Griechen, Osterinsel etc. (Kollaps, Jared Diamond); dies geschah früher lokal, heute global!
– Nicht einmal die Eltern denken an die Zukunft ihrer Kinder, es herrscht das Motto „Nach uns die Sintflut“. Deshalb müssen ab sofort die Kinder die Eltern erziehen!
– „Billig“ (auch: „Geiz ist geil“) heißt immer auf Kosten von anderen Menschen und der Umwelt (Film „we feed the world“)
– Wir können den Planeten retten, aber es eilt sehr! Wir müssen so schnell wie möglich weg von den fossilen Energieträgern, hin zum Wasserstoff und zur 2000 Watt Gesellschaft.



Das Schulzimmer

Alle Schülerinnen und Schüler tragen Schuluniformen, da sie praktisch sind, nicht vom Unterricht ablenken und ein Zusammengehörigkeitsgefühl vermitteln. Sie verhindern auch, dass Kinder in Tarnanzügen als Kindersoldaten umherlaufen und sich als etwas Besonderes fühlen. Der Labelstress entfällt ebenfalls oder dass hässliche Totenschädel Tod und Verderben ins Klassenzimmer bringen, anstatt Fröhlichkeit und Leben.

Die Kulturtechniken Rechnen, Lesen und Schreiben sind enorm wichtig, damit die Kinder verstehen, wie das Leben funktioniert. Mit den Fächern von Mensch und Mitwelt lernt das Kind staunen und begreift, dass wir für unseren Planeten verantwortlich sind. Mit konkreten Beispielen erfahren sie, wo wer wie unsere Erde ausbeutet und zerstört. Die großen Zusammenhänge werden schonungslos offengelegt, Kausalketten zeigen auf, wie es zu Flüchtlingsströmen kommt. An einer Wand hängen die gesammelten Fortschritte zur Rettung unseres Planeten, an der anderen die aktuellen Umweltkatastrophen.
Vorschläge zur Gesundung der Erde werden fächerübergreifend thematisiert und zu Hause weitererzählt. Neue Begriffe wie Foodwaste, Footprint, Peakoil, fuel cell, Kostenwahrheit, Welterschöpfungstag werden grundsätzlich erörtert und zu Hause mit den Eltern diskutiert.

Die Schüler wissen, dass es um ihre Lebensgrundlagen geht, welche die Erwachsenen zerstören und dass sie die Retter des Planeten Erde sind, indem sie eine rigorose Verhaltensänderung bei ihren Eltern und Großeltern bewirken.

Sie erfahren auch, dass ihr Körper ein Wunder der Natur ist, das es zu nutzen und zu schützen gilt. Wie die Kinder zu den Lerninhalten kommen, ist der engagierten, topmotivierten Lehrperson überlassen. Wichtig ist, dass das Wissen immer aktuell ist und immer die gebeutelte Erde im Zentrum steht.
Diverse selbst gefertigte Solarspielzeuge und Experimentierkästen schmücken das Zimmer. Fotos vom Hubbelteleskop zeigen die unendliche Vielfalt und die unbegreiflichen Dimensionen unseres Universums, „the blue marble“ zieht einsam und verlassen seine Bahn um die Sonne. Zum Schuljahresschluss zeigen die SchülerInnen den Eltern, der Presse, den Politikern, welche Fortschritte übers Jahr erzielt wurden und was im kommenden Schuljahr ansteht.
Am Welterschöpfungstag (= Overshootday) veranstalten alle Kinder dieser Welt Protestmärsche und zeigen auf Plakaten und in den Medien, dass ab Ende Juli (1.8.2018, Tendenz abnehmend) die Erwachsenen der Ersten Welt die den Kindern zustehenden Ressourcen stehlen. Der Overshootday wird umrahmt von zwei autofreien Sonntagen. Jede Industrienation veranstaltet zudem einen „nationalen Erschöpfungstag“ („Black No – Future Day“), der in der Schweiz im April (7.5.2018, Tendenz abnehmend) stattfindet und dem ein autofreier Sonntag vorausgeht und einer nachfolgt. Auch hier protestieren die Kinder national, dass man ihnen ihre Rohstoffe und Energievorräte klaut. In Katar ist das bereits Anfang Februar der Fall, in Vietnam Ende Dezember und in Bangladesch nie.
Regelmäßige Exkursionen zu Hotspots wie Smdk (Sondermülldeponie Kölliken, CH), KKWs, zu Lerninstituten wie Technorama, PSI (Paul Scherrer Institut, Würenlingen, CH), Verkehrshaus mit Planetarium, Umweltarena vertiefen das Wissen und ermöglichen den Kontakt mit Vollprofis, welche von den SchülerInnen mit unangenehmen Fragen gelöchert werden.
Helden aus Wissenschaft und Wirtschaft halten regelmäßig Vorträge. Ich denke da an Josef Jenni, Anton Gunzinger, Ralph Schnyder, Lino Guzzella … Auch sie stehen anschließend für kritische und bange Fragen Rede und Antwort.



Wahnsinn, Irrsinn

Vor 50 Jahren haben Menschen den Mond betreten (Film „Im Schatten des Mondes“). Diese technische Meisterleistung macht Hoffnung. Schon damals wusste man, dass nur der Wasserstoff als Energieträger solche unglaublichen Abenteuer ermöglicht. Leider ist die Brennstoffzelle als Stromlieferant in Vergessenheit geraten und wird erst heute wieder weiterentwickelt. Stattdessen hat sich in den letzten Jahrzehnten Irrsinniges zugetragen, hier eine beliebige Auswahl:
– Es gibt immer mehr Superreiche und immer mehr Superarme und goldene Fallschirme
– Im Lotto kann man jetzt schon über 1000 Millionen gewinnen (= 1 Milliarde)
– Der Mini Cooper, gedacht als benzinsparendes Auto während der Erdölkrise 1973, hat sein Gewicht von den ursprünglich 750?kg auf 1,5?t verdoppelt!
– Alle Autos sind breiter und schwerer geworden, obwohl sich die Fläche der Schweiz (und auch der gesamten Erde) nicht vergrößern lässt, die Bevölkerung sich aber im gleichen Zeitraum nahezu verdoppelt hat!
– Elterntaxis bringen die Kinder in die Schule, gefährden so die Freundschaften, rauben den Kindern die Sozialkontakte und die tägliche Fitness
– Zu Hause läuft man im Winter in Unterwäsche im überheizten Haus (Wohnung) herum
– Man fährt zum Shoppen kilometerweit über die Grenze, ohne das Auto mitzurechnen
– Die Motorenleistungen haben zugenommen, die Beschleunigungen ebenfalls, obwohl die Staustunden massiv zunehmen
– Kreuzfahrten sind extrem umweltbelastend, aber billig und satt machend und deshalb sehr beliebt. Die Passagiere verstopfen bei ihren Landausflügen die Dörfer, Restaurants und WCs und werden zum Ärgernis der einheimischen Bevölkerung
– Fliegen ist im wahrsten Sinne des Wortes dreckbillig und zum Menschenrecht geworden
– Schulabschlussreisen werden mit dem Flugzeug gemacht (z.?B. nach Berlin)
– Wir rechnen ab 2050 mit einer Weltbevölkerung von 10 Milliarden = 10’000 Millionen
– Um Gletscher zu retten, werden sie mit Plastikfolie zugedeckt
– Geiz ist geil – die allgegenwärtige Mentalität beim Konsumwahn
– Verpackungs- und Müllwahnsinn greift um sich
– > 10-facher Overkill: Die Menschheit könnte mit unseren (Atom-)Waffenarsenalen mehrfach ausgelöscht werden

– Die Aufzählung ist nicht vollständig und ließe sich beliebig fortsetzen, but fun’s over now! Damit es unserem fiebrigen und geschändeten Planeten wieder besser geht, braucht es einschneidende Maßnahmen, die sofort (ab 2020) umzusetzen sind:

– Temporeduktionen: 22/55/77 will heißen 22 km/h innerorts und auf Passstraßen, 55 km/h außerorts, 77 km/h auf Autobahnen, generell, weltweit
– Überall leise Straßenbeläge (Flüsterbeläge) mit geringstem Rollwiderstand verbauen
– Die Pannenstreifen werden sofort für die Elektromobilität freigegeben, auch für E-Bikes
– Generelles Verbot von Zweitaktmotoren (Mofa, Gartengeräte etc)
– Autos besteuern nach Gewicht x Bodenfläche x Hubraum (z.?B. 2?t x 4 m² x 2500 cm³ = 20’000.-) dieses Geld brauchen wir für die Wasserstoffforschung an ETH, Uni, FH
– Autofreie Sonntage, Elektromobilitäts-Sonntage, Verbot von Auto- und Motorradrennen
– Abfallbekämpfung: 5.- Franken Pfand auf Aludosen und Glasflaschen
– Alle Häuser werden top isoliert und solar aufgerüstet
– Milliardäre werden verpflichtet, je die Hälfte ihres Vermögens in die Wasserstoffforschung zu investieren, damit kämen > 2000 x 0.5 Mia > 1000 Mia > 1 Billion Franken zusammen
– Ökosteuern auf fossile Energieträger erheben
– Es gibt nichts mehr gratis, außer saubere Luft und Sonne
– die Lottogewinne werden auf 1000.- Franken begrenzt
– VIPs aus Film, Musik und Sport (evtl. verdiente Politiker) stellen sich für die Rettung unseres Planeten zur Verfügung (Leonardo di Caprio ist Sondergesandter der UNO für das Klima, Roger Federer ist …? Ronaldo, Messi sind …?) Cate Blanchett: Solar Aid Aktivistin
– Es gibt keine Werbung mehr außer für den Schutz des Planeten (Verhütung, Einkind-Ehen)
– Die absolut transparente, allumfassende Kostenwahrheit gilt für sämtliche Produkte
– 1 m³ Trinkwasser kostet ab sofort 5.- Franken, ebenso 1 m³ Abwasser

Auch diese Aufzählung kann man beliebig fortsetzen. Je länger wir mit den auf den ersten Blick rigorosen Maßnahmen warten, desto schlimmer werden sie in Zukunft. Viele obengenannten Vorschläge tun gar nicht weh, sondern erhöhen die Lebensqualität: weniger Lärm, weniger Stau, weniger Unfälle, mehr Fitness und bessere Luft.

Gestern standen wir noch einen Schritt vor dem Abgrund, heute (2016–2018) sind wir schon einen Schritt weiter:
– Waldbrände in Portugal, Griechenland, Kalifornien fordern Dutzende von Toten
– Die Gletscher schmelzen doppelt so schnell wie angenommen und haben in den letzten 10 Jahren 20?% an Masse (nicht an Länge) verloren
– Starkniederschläge in Sierra Leone fordern Hunderte von Toten
– Dürrekatastrophen im Südsudan
– Hangrutsche in der Schweiz fordern Todesopfer
– Kriege um Wasser und Rohstoffen und angesichts der Überbevölkerung
– Artensterben in Extremen, z.?B. Insekten
– Pandemien: Diabetes, Herz/Kreislaufprobleme
– Trockenster Sommer seit Langem in Nordeuropa: Notschlachtung von Vieh wegen Wasser- und Futtermangels auf den Almen



Die Hauptschuldigen an der Zerstörung unserer Erde: fossile Energieträger Kohle, Erdöl, Erdgas

Vor 150 Jahren entdeckte man per Zufall das Erdöl, welches sich viel praktischer als Kohle handhaben ließ. Da es flüssig war, einen sehr hohen Energieinhalt hatte und zu Beginn freiwillig aus den Bohrlöchern sprudelte, eignete es sich hervorragend zum Transport und zur Verbrennung.
Niemand dachte damals an die Folgen einer totalen Abhängigkeit und an die Folgen der Abgase in der Atmosphäre. Zum ersten Mal kam das böse Erwachen während der Erdölkrise im Jahr 1973. Die Araber drehten den Erdölhahn zu und der Saft wurde sehr rasch zur Mangelware. Ich erinnere mich an die Hamsterkäufe von Abfallsäcken, welche damals den Abfalleimer ablösten und an die drei autofreien Sonntage, welche für uns Junge ein Riesenspaß waren. Das aktuellste Beispiel, wie brutal die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern ist, zeigt sich gerade in Venezuela. Obwohl dieses erdölreiche Land eigentlich Energie im Überfluss besitzt, verarmen die Leute, stehen vor leeren Regalen und werden sogar zu Flüchtlingen. Dieses aktuelle Beispiel muss ganz genau analysiert und daraus die Lehren gezogen werden.
Die Schweiz hat sich einmal geschworen, frei und unabhängig zu sein, dabei sind wir brutal abhängig (> 75?%) von Erdöl und Erdgas, welches wir nicht selber besitzen. Hauptlieferanten sind zurzeit Nigeria und Kasachstan, das Erdgas stammt hauptsächlich aus Russland.
Die finanzielle Konsequenz ist das Abfließen von riesigen Geldmengen ins Ausland und zwar in die Taschen von Terroristen und totalitären Regimen. Man spricht von einer Milliarde CHF pro Monat oder anders gesagt, 12’000 Millionen Franken pro Jahr, die in falsche Hände gelangen. Wo es um so viel Geld geht, werden Kriege geführt, die unermessliches Leid und gigantische Flüchtlingsströme auslösen. Dieses Geld könnten wir hier für Bildung und Forschung dringendst gebrauchen!
Dass im Zusammenhang mit der Förderung und dem Transport von fossilen Energieträgern riesige Umweltkatastrophen einhergehen, muss durch entsprechende Bilder und Berichte immer wieder vor Augen gehalten werden (Tarsands, Fracking, Öl-Tankerunfälle, Offshore Bohrinseln, die explodieren oder vom Sturm zerstört werden: Film „Deepwater Horizon“, …)
Das Schlimmste und Heimtückischste an Kohle, Erdöl und Erdgas sind die Abgase, welche beim Verbrennen in die Atmosphäre gestoßen werden. Heute weiß man, dass Kohlenstoffdioxid, CO2, maßgeblich an der Klimaerwärmung beteiligt ist (an inconveniant truth, Al Gore). Seit 2012 ist jeder Sommer heißer geworden und seit 2018 fehlen auch noch die Niederschläge. Dürren und Unwetter wechseln sich ab und vertreiben die Menschen aus ihrer Heimat. Das weltweite Abschmelzen der Gletscher hat dramatische Folgen für die Wasserversorgung, die Energiegewinnung und den Permafrostboden im Hochgebirge. Der Bergsturz von Bondo war ein Vorgeschmack, wie dramatisch sich die Klimaerwärmung auswirkt. Die Versicherungsbranche muss sich die Frage nach der Bezahlbarkeit stellen. Der Ökonom Nicolas Stern hat vor 10 Jahren schon die Forderung nach Investitionen in den Klimaschutz gestellt: „Wenn wir jetzt nicht investieren, müssen wir nachher reparieren und das können wir nicht mehr bezahlen“! Schauen wir, was im Oktober/November 2018 im Mittelmeerraum für Umweltschäden angerichtet wurden und wie viele Tote zu beklagen sind.
Das Schweizer Volk und damit viele Eltern und Großeltern haben das Energiesteuergesetz 2015 mit > 90?% abgeschmettert und damit eine Weichenstellung verpasst, die dann ihre Kinder und Enkel noch viel schmerzlicher und extremer formulieren und in die Verfassung aufnehmen müssen. Es existiert bei den fossilen Energieträgern schlicht und einfach keine Kostenwahrheit! Den Profit hat die Petrolindustrie, die Umweltschäden trägt die Allgemeinheit. Anton Gunzinger hat in seinem Buch „Kraftwerk Schweiz“ ausgerechnet, was ein Liter Benzin eigentlich kosten müsste und ist dabei auf mehr als 10 CHF/Liter gekommen. Er hat mit seinen genialen Rechnern auch bewiesen, dass wir in der Schweiz in Zukunft auch ohne Erdöl und Erdgas leben können.
Wir müssen uns auch die Frage stellen, was kommt nach dem leicht verfügbaren Erdöl? Der sogenannte „Peak Oil“ (Film: Oil crash) ist mit größter Wahrscheinlichkeit längst überschritten, das Öl immer schwieriger zu finden und zu extrahieren (Offshore, Tarsands, Fracking, …). Der Preis wird explodieren, die Wirtschaft kollabieren, eine echte Zeitbombe für unsere Kinder und Kindeskinder! Ein weiterer Grund, sich so rasch wie möglich vom Öl zu verabschieden.
Folgende Grafik veranschaulicht eindrücklich, in welch kurzer Zeit drei Generationen (75 Jahre) vor 2000 und drei Generationen nach 2000 (angenommener, aber sehr wahrscheinlicher Peak Oil) das Erdöl verbrannt und somit missbraucht haben.

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