Peregrinus Einfach Werden

Peregrinus Einfach Werden

Pascal Furrer


EUR 27,90
EUR 16,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 454
ISBN: 978-3-903271-07-4
Erscheinungsdatum: 09.05.2019
In Zeiten des Wandels träumen Menschen davon, einfach zu leben. Pascal Furrer wanderte durch beeindruckende Geschichten und Länder. Einblick in gelassenere Lebensstile – und des Peregrinus’ feine WandelWeisheiten ermutigen, Lebensglück für sich weiter neu zu entdecken.
Prolog


„Pro-log“? Für das Wort? Was will der Prolog? Ist es eine Einstimmung wie bei der Tour de Suisse oder der Tour de France? Klar, der Anfang birgt den Zauber in sich und bildet den Grund für alles Folgende. Ich lebe in einer Zeit, in der Wandel beinahe überall wahrgenommen wird. Es wird gesprochen vom stattfindenden Sprung, der vom Denken in den 3 Dimensionen hin zum Bewusstwerden weiterer Dimensionen führt. Arbeitsprofessoren sprechen davon, dass die Idee von Arbeit ein komplett neues Gesicht erhalten wird in den kommenden Jahren. Wandelprognosen jagen sich im Internet wie die Wolken am Himmel und füllen die Köpfe der Suchenden, der Empfänglichen … Das Leben entwickelt sich dann doch einfach so, wie es wirklich ist.
Es bleibt bloß das „Nach-richten“, welches mir oftmals wie überflüssig erscheint. Wie viel können wir mit „Nach-richten“ effektiv anfangen?
Dieses Buch will Forschung sein, will sich in den Dienst der voranschreitenden Aufklärung stellen. Es möge zusammen mit anderen Büchern wie „Glücksschule“ von Daniel Hess, „Schule, EINFACH anders“ von Martina Amato, „Christina“ von Bernadette Meier und vielen anderen Ausdruck der ursprünglichen, sich laufend erneuernden Energie der Liebe und des Verbundenseins sein, einfach ermutigend.
Die Zeiten des Abklärens mit unzähligen Kindern sind ad absurdum geschehen. Es hat Generationen hervorgebracht, deren Verhalten nebst erschreckend hohen Suizidraten bereits bei Menschen unter 18 deutliche Symptome einer Konsumiermaschine zeigt. Sie sind so weit entfernt von einer eigenen, inneren, gesunden Vollständigkeit, die gespürt werden will. Sie sind getrieben von Mangeldenken und Kriegen-Wollen, was sich in allerlei gehaltvollem Verhalten zeigt.
Gern gehe ich davon aus, dass viele in der damaligen Absicht sicherlich „gutgemeinten“ Entscheidungen und Aktivitäten von Behörden, die als Ausführende sich verpflichteten, die stetig weiterwachsenden Reglementationskataloge umzusetzen, sich zu wandeln beginnen. Es mögen charismatische Menschen, mit Wissen und Weisheit gleichermaßen gesegnet, den Mut haben, für unkonventionelle Lösungen hinzustehen. Was, wenn der Familie das Recht auf freie Bildungswahl 100 % zugesprochen wird? Was, wenn Familien zu Langzeitreisen ermutigt werden? Was, wenn die Zeiten des „Unter“-Richtens „weichen“ Zeiten weichen, in denen Eltern achtsam und in klaren Haltungen gelingende Räume der Geborgenheit und Liebe schaffen?
Bestimmt werden die Menschen in ihrem Bewusstsein weiterwachsen und bald erkennen, dass die Streitigkeiten, Schwierigkeiten, Abhängigkeiten, die das Heer von Anwälten und Sozialpädagogen, Psychologen und anderen Therapeuten beschäftigen, anderweitig, aus einer inneren Kraft heraus, gelöst werden können.
Dies geschieht im wiedererwachenden Vertrauen in die „unermesslichen“ Kreisläufe des Lebens, die ein Kind eigens begreifen will. Das Buch will mit Zeugnis sein, dass das „Wir“ unterwegs ist und darüber schreiben kann.








Entstehungsgeschichte & Struktur des Buches


Dem Entscheid, ein Buch zu schreiben, sind jahrelange Prozesse des Abwägens vorausgegangen. Zum einen waren da Selbstzweifel, die Suche nach der Essenz der reinen Liebe, das Großwerden der jungen Familie, der Wunsch nach den Bergen, nach dem Verstehen-Wollen, was das Leben von mir will. Zum anderen mehrten sich die Hinweise, niederzuschreiben, was ich an Fülle erlebe auf dem Geschenk dieser Lebenswanderung, die sich mir unausweichlich und fortlaufend, konsekutiv und liebevoll offenbart. Jede Begegnung entpuppt sich als Hinweis, als Wegweiser, als Angebot - uns als wachsenden Menschenseelen möge es gelingen, diesen Kompass zu nutzen. Der Schlüssel dazu liegt innewohnend. Bis heute gehe ich davon aus, dass es die Compassion ist, also das Mitgefühl. Ich bin Teil des universellen Geschehens, nichts ist wichtiger, nichts unwichtiger.
Das Leben ist Fülle und jede Beziehung mit Tier, Pflanze und Mensch ist Lebensfülle. Währweisen und Alles-Hinterfragen will ich hinter mir lassen. Währweisen? Regelmäßig wird das Wort in unserer Region benutzt. Es beschreibt die Suche nach der Wahrheit, der Weg zu ihr führt über Vermutungen, Sackgassen, Wertungen, Ausschlussverfahren von Möglichkeiten und stellt wohl eine anstrengende Denkleistung dar. Ob sie gleichzeitig unumgänglich ist auf dem Weg zur Weis-heit? Und so haben mir damals die Geschehnisse rund um ein Kündigungsangebot den Raum eröffnet, eine besondere Reise als Peregrinus zu beginnen. Viele Jahre begleitete ich Jugendliche auf deren Suche nach ermutigenden Perspektiven in dieser rasant gewordenen Leistungsgesellschaft. Zu viel Diktat von außen brachte deren Lebensflamme beinahe zum Erlöschen. Sie schienen den Ansprüchen nicht zu genügen. Mit großem Herzensengagement brachte ich mich ein in diese Firma, bis plötzlich komische Umstände sich häuften und der Chef mit Tränen in den Augen und unwirklich scheinenden Argumenten mir nahelegte, den Hut zu nehmen. Mehr dazu im Kapitel Februar 2017.
Jetzt war klar, dass ich ein Buch schreiben will, das zeigt, wie das Leben durch uns alle spricht. Selber habe ich unzählige spannende, bereichernde Bücher gelesen und durchgearbeitet. Dieses Buch enthält eine Sammlung von Ansichten zum Titelthema, das offenbar jeden Menschen zu beschäftigen scheint.
Die Interviews sind mehrheitlich chronologisch mit 115 Menschen unterschiedlichen Alters, Geschlechts, Zivilstands, Bildungsweges, unterschiedlicher Nationalität, Religion, Augenfarbe, Statur, Vorlieben, sexueller Neigungen, Geheimnisse, Ängste, Süchte, Wünsche und Lebensgeschichten geführt und niedergeschrieben worden.
So werden Sie auch englische Passagen lesen können. Diese sind bewusst Englisch, um die Originalität des Befragten zu würdigen. Der Englischsprechende liest Englisch weiter. In Englisch wenig Bewanderte holen sich Hilfe oder wagen sich an eine Übersetzung. Einige Interviews wurden übersetzt. Ein Interview fand auf Arabisch statt und wurde später auf Deutsch übersetzt.
Der Titel ist im Fokus und so begann ich, bei spontanen Begegnungen mit Menschen wieder und wieder die eine Frage A zu stellen: Was bedeutet „Einfach Werden“ für dich? Keiner der Menschen kannte also vorher die Frage, was nicht bedeutet, dass der Mensch sich die Frage nicht zuvor bereits gestellt hätte. Und niemand hatte zuvor Kenntnis über die Antworten der anderen Befragten.
Oftmals entwickelte sich eine Frage B: „Bitte stell dir vor, vor einer Gruppe versammelter Menschen zu sein, die durstig sind danach, zu erfahren, wie der Mensch konkret einfach werden kann. Wie lautet deine Antwort?“
Im Verlauf des Buches verfeinerte sich das Vorgehen dergestalt, dass ich bat, den Titel zu hören, zu sprechen oder zu lesen und dabei innerlich zu lauschen, welche erste Frage beim Lesenden auftaucht. Die Interviews machen mit der höchstmöglichen Echtheit sichtbar, was jetzt gerade ist und für den bewertenden, alles einordnen wollenden Teil in der/im Lesenden auch, was erst sich entwickeln könnte.
Was geschieht, wenn die Interviewten sich spontan äußern und keine Zeit haben, im Voraus sich auf das „Richtige“, die „ideale Antwort“ vorzubereiten? Was, wenn sie keine Kenntnisse haben von den Ideen und Aussagen der Anderen, als Leitfaden? Was, wenn die Lebensgeschichte die Antwort sowieso vorbereitet hat und die Frage somit eine reine Vergegenwärtigung der Antwort auslöst?
Die Antworten stammen aus dem Augenblick. Diesen erleben wir in unserer gelernten Denkweise zwar als zeitverschoben, Synchronizität wird allgemein als außergewöhnlich angenommen. Was, wenn doch die Antwort jeweils demselben Augenblick wortwörtlich ent-springt? Uns Menschen bleibt häufig die Sprache neben den anderen Ausdrucksformen, um etwas „in Form“ zu bringen, das verborgen und doch omnipräsent ist. Der Leser möge inspiriert werden durch die wechselnden Perspektiven, möge durch die Färbungen des Individuums hindurch die Gewissheit erahnen, dass in uns allen etwas ungemein Schönes geborgen liegt, das in allem Tun und Sein durch uns strahlen und klingen will.
Zeitgleiches, möglichst wortgetreues Mitschreiben eröffnete mir die Faszination, wach teilzunehmen am aktuellen Prozess eines Menschen zu derselben Frage. Es kann eine Strategie sein, das Gehörte komplett anzunehmen und der Tendenz minimal Raum zu geben, Gehörtes mit eigenen Assoziationen und Interpretationen abgleichen zu wollen.
Was kaum wiedergegeben werden kann, ist die Gesprächsreise, die beiden Anwesenden jeweils geschenkt wurde. Ebenso stößt das Buch an eine Grenze, was die Übertragung des Rhythmus sowie die präverbalen und paraverbalen Aspekte in den Gesprächen anbelangt - die oftmals langen Zwischenräume - ebenso wenig die gehörte Klangvielfalt jedes Interviewten.
Der Kehlkopf und die Stimmbänder, Ausdrucksorgan für die Sprache, befinden sich in der Mitte zwischen Hirn und Herz. Hierdurch wagen unter anderem wir Menschen den stimmlichen Ausdruck, um verstanden zu werden in unseren Stimmungen, um geliebt zu werden, wie wir sind. Um erkannt zu werden darin, wer wir im Grunde sind, und auch darin, was durch uns spricht.
Da gibt es etwas, das durch uns und die Sprache mitschwingt, etwas Seelisches, im Verbundensein Berührendes. Natürlich helfen dabei die Mimik, Gestik, die nonverbalen Sprachen mit, natürlich spielen Denkweisen & Bildungsstand ihre Rolle und doch … Ich bin gespannt, wie es der Echtheit des Momentes gelingt, sich durch die Worte, die Sie als Leserschaft hier finden, zu transportieren.
Sämtliche Interviewten wählten selber, ob sie mit Namen oder gar Kontakt erwähnt sein wollen. Sie freuen sich über eine Kontaktaufnahme, über Fragen oder gar einen Besuch.
Seit jeher berührt und beglückt mich, die Namensbedeutungen der Menschen zu erfahren oder zu vergegenwärtigen, mit denen gerade, also im jeweiligen JETZT, ein Austausch geschieht - das zieht sich durchs Leben wie durchs ganze Buch.
Ausgewählte Zitate laden ein zum Nachlauschen, zur Introspektion, zum Traumreisen. Oft erfordern solche Aussagen für mich lange Verdauungszeit, bis ich rückblickend eine persönliche Entwicklung wahrnehmen kann. Ebenfalls finden sich Texte aus der Welt der rituellen Gesänge, die in ihrer Intensität mich in tiefsten Seinsregionen seit vielen Jahren berühren. Susanna Maeder (www.musik-Rituale.ch) bin ich dafür dankbar, dass ich durch das Singen ein tiefes Verbundensein ankern konnte, wie ich es nur durch die Meditationspraxis erlebe.
Dieses Buch will Anhaltspunkt sein für die Bedeutung des Miteinanders, will beitragen zum Wiedererkennen (to recognize), dass niemand allein ist mit all den Fragen, die den Menschen seit jeher begleiten. Soweit ich bis heute beobachten kann, geschieht Wunderbares so: Begegnen sich Menschen zu bestimmten Fragen, geschieht ein Entwicklungsecho ins gesamte Universum, ins große genauso wie in den Mikrokosmos. Dabei ist wichtig, das, was JETZT ist, bedingungslos anzuerkennen. Teil der neuen Ordnung ist, sich getragen zu fühlen, blockierte Zustände in einer Gemeinschaft - Remo Largo nennt dies Sippe - auszuhalten, anzunehmen, sich ganz einzubringen. Statt immer zu wissen, wie und wann sich etwas zu lösen hat, können wir uns üben, uns alles zuzutrauen.
Beobachten Sie, welches Gespräch was bei Ihnen auslöst.








Selfie mit der Kohlmeise


Aus einem Garten? Wie sah es dort aus? Lauschig, geräuschvoll, friedlich, die Zeit steht still, die Luft bewegt alles Wachsende, irgendwo plätschert es. Die Insekten und Vielfalten summen emsig, Farben sind Wegweiser wie Düfte. Damals, im vierten Lebenssommer, soweit ich mich erinnere, stand ich nach dem Mittagsschlaf auf und fand Großmutter zwischen den Beerenstauden am Tun, sammeln, jäten, gießen … meine Aufmerksamkeit galt den Bewegungen und Formen, galt allem Lebenden. Eine Handvoll Erde, wie wohl sie sich anfühlt.

Später im Leben meinte ich, meiner Mutter im Garten helfen zu müssen. Lieber wäre ich da meinen Ideen gefolgt. Pflanzen gießen blieb ihr vorbehalten, dies hätte ich am liebsten gemacht. Damals ließ das Müssen mich die Schönheit vergessen. Heute ist der Garten ein Ort, wo ich einen Teil vergesse, wo das Gefühl, im Einklang mit der Natur zu handeln, wohl zu den eindrücklichsten Erlebnissen dieses Erdenlebens zählt.
Bei der Geburt unserer ersten Tochter wurde die Vision Familie real. Ein Zuhause der Liebe zu schaffen, ein Ort der Geborgenheit, schien uns weniger abhängig von den äußeren Formen. Als der erste Sohn Florian geboren wurde und sechs Jahre später die Zwillinge Kay und Emily, standen tiefe Entscheidungen bevor. Klar sehnten wir uns nach einem gutschweizerischen Eigenheim. Es nicht zu haben, kann in unserem anerzogenen Denken bereits eine Wertung beinhalten. Doch hielten wir uns bereits als junge Eltern (El: alte Endung, die Gott repräsentiert; Ter die Kurzform der Mutter Erde, Terra) daran, dem Leben zu vertrauen und statt dem Immobilen das Mobile zu bevorzugen. Wie mit jedem Kind, so geschieht es mit allem. Im Lebensfluss ist alles enthalten und daraus gebirt, was der spirituellen Entwicklung, dem Werden, dient - mehr dazu im Kapitel von Kamlesh D. Patel. Ja, Dienen scheint mir ein Faktor, der unsere Gesellschaften lebendig hält. Aus der Liebe dem Leben zu dienen ist dem Menschen innewohnend, das Überleben als Sinn weicht dem Einheitsbewusstsein, in dem Leben als unendlicher Zyklus wahrgenommen wird. Da existieren durchaus Übergänge, doch synchron in einer zeitlosen Fülle.
Im Garten habe ich einen Lehrer gefunden, der mich der De-termin-ation natürlich nahegebracht hat: Beinahe täglich möchte ich eine bestimmte Zeit in ihm arbeiten, komme genauso regelmäßig zu spät nach Hause. Wie ist das möglich? Viele Wünsche kenne ich, viele Angebote im heutigen Leben nehme ich wohl wahr, doch der Garten erinnert mich, dass alles da ist, was ich brauche - die Zeit löst sich auf in der Faszination des Wachsens und Vergehens - natürlich Lernen.
Da war dieser frische Morgen Anfang Mai, als ich schlaftrunken den Garten besuchte, um zu schauen, welche der zarten Salat und Gemüsesetzlinge die Nach(k)tschnecken überlebt haben. Die Kohlmeise flog nahe bei mir, setzte sich auf den Lavendel, auf den Rucksack, auf die Hand, die Schulter, das Knie und zwitscherte mir Unverständliches in unbekümmerter Manier. Als ich Menschen davon erzählte, war mir klar, dass die Einen mir dies kaum glaubten, andere durchaus. So entstand, diesen Moment mit dem iPad festzuhalten. So bitte ich die fotogene Kohlmeise wie einen Mitmenschen, ob er wohl mit mir ein Selfie wagt. Nach einigen Anläufen springt er mir auf den Kopf und es scheint ihm auf der selbstgestrickten Kappe sehr zu gefallen.
Tatsächlich spielen die Elemente ihren Tanz, zwitschern die Vögel und die Kohlmeise hat sogar eine Liebesbeziehung aufgebaut zu mir, die mich jedes Mal aufs Neue berührt.

„Niemand kann ohne Selbsterkenntnis selig werden. Denn aus ihr geht die Mutter des Heils, die Demut, hervor.“
Bernhard von Clairvaux
(1091-1153), französischer Zisterzienser-Abt und Theologe

Wie ich als Junge zuhause sowie in der Schule realisierte, dass es Menschen gibt, denen die vielen Fragen von mir unangenehm sind, weil sie sie nicht beantworten können oder weil sie fürchten, den Gleichmachungsplan nicht einhalten zu können, machte mich dies sehr traurig - die Fragen jedoch blieben wach. Viele Stunden verbrachte ich vor dem Schulzimmer und hatte Zeit zum Gedankenwandern.
Eine Be-Wegung im Bildungsbereich, die sich dank eines indogermanischen Ausdrucks für „Spuren“ LAIS nennt, nimmt sich dem Wesen des Lernens an, doch mehr dazu später im Buch. Das Fragespiel habe ich hier definitiv neu entdeckt. Dies bestärkte die Freude, Fragen so zu stellen, dass diese Fragen weitere Fragen generieren. Wo Antworten offenbleiben können wie ein Mund beim Staunen, wo hingeschaut werden will, getrieben vom Kernwunsch, „ES“ wirklich wissen zu wollen.
Was ist Vertrauen?
Wie geht „ohne Bewerten“? Zuhören wollen, achtsam im Innern spüren, was ist, und doch unbekümmert bleiben; uneingeschränkt akzeptieren, das bei sich Anklingende um„fassend“ umarmen, kurz: Eingelassen-Sein.
Was ist behindert? Behind im Englischen beschreibt das Feld hinter einer Person oder einem Gegenstand. Fehler suchen versus Helles sehen?
Was ist Aufgabe?
Wann bin ich zufrieden in dem, was ich tue?
Was ist selbst wirk-sam?
Was über greifend - versus Integrität?
Wie erwachen aus der Sprachlosigkeit? Wie wieder stehen?
Was ist Re-sistere?
Was heißt Re-Bell?
Wieder erklingen?
Was ist Beobachtung?
Wer oder was ent-wirft mein Leben?
Von wo kommt Sehnsucht nach …?
Träume zu haben ohne darin unterbrochen zu werden, das wünsche ich allen Menschenbrüdern und Schwestern … Unsere Zwillinge haben als 10-Jährige folgenden Traum. Sie wollen Bauern werden, einige Kühe haben, einige Pferde, einige Hühner, einige Katzen. Sie wollen Raum bieten für Jungs und Mädchen, die kein glückliches Zuhause haben - dies in der heutigen Zeit, wo Träume stark beeinflusst werden durch die Interessen der Unterhaltungsindustrie. „Mein“ Traum ist ein „Einfach Werden“. Wäre er manifestiert, seine Kraft hätte sich erschöpft, wäre schwere Materie geworden. Lebendiger, sich niemals erschöpfender Traum ist, dass Schöpfungskraft ihr leichtes, lichtvolles Spiel fortsetzt durch uns und wir uns ohne Widerstand hingeben den Gezeiten des Lebens, des Werdens - was ist Vergehen?








Februar 2017


Zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Ahnung, dass ich mich dazu entscheiden werde, ein Buch zu schreiben, der Titel blieb lange unerkannt. Die Arbeit mit einem jungen Team und mit Jugendlichen ist herausfordernd und macht doch enorm Spaß. Seit bald 10 Jahren bringe ich viel eigenständiges Know-how, ein großes Netzwerk, unbändige Leidenschaft jeden Arbeitstag zu 100 % ein. Neben vielen Grundsatzdiskussionen, ethischen Haltungsauseinandersetzungen, individuellen Stärkenprofilierungen, kreativen Team- und Kommunikationstrainings fanden regelmäßig intensive und somit bewusstseinraumerweiterende Naturerlebnisse und kompetenzerweiterende Arbeitseinsätze statt. Ich bin dankbar, neben der Selbstständigkeit ein regelmäßiges Einkommen als Begleiter in herausfordernden Lebenssituationen zu erzielen. Es gibt auch Sand im Getriebe der Firma. Der Kanton ist wichtiger Geldgeber und so verbog sich der Chef oft zum Wohl der Firma, sozial fragwürdige Personalentscheide erzeugten fahlen, geheim gehaltenen Nebengeschmack. Selber streute ich wohl unbewusst auch Sand ins Getriebe, z.B. mit der Idee, die Löhne in der Firma transparent zu machen. Einige unausgesprochene Geschehen liegen in der Luft und die Geschäftsleitung verschiebt seit langem, sich genauer auf die Finger blicken zu lassen. Wie es weitergeht?
Aus einer Mailkonversation:
„Das zu versorgen/entsorgen, das aus dem Sicht-/Brauchfeld soll, von dem man sich aus verschiedenen Gründen noch nicht trennen will, etwas Bewahrendes, Geräumiges, an, in und um das sich Energien ‚ranken‘ …“
Meine Antwort: „Im Schweizerdeutsch kennen wir das ‚Ranggifödli‘. Es beschreibt ein Kind, das sich auf dem Stuhl unruhig hin und her bewegt. Oder den Menschen, der kaum zur Ruhe kommt, noch innere Ordnung sucht.
Genau, niemanden ‚einschränken‘ fühlt sich stimmig an. Die Raser sein lassen, die Andersdenkenden im Herzen umarmen, die eigene Offenheit feiern, den Eigensch-‚rank‘ soweit öffnen, wie angenehm …
Die Sonne schränkt meine Sicht grad ‚ungemein‘ ein, die Wärme bringt meinen Schrank zum Vorschein, ich lache insgeheim …
An deine Frau meine Hochachtung für ihre Geduld mit diesen Herausforderungen und Erwartungen ihres Mannes. Wobei erwähnt ist, dass sich diese ja auch durchaus sehen, hören, fühlen, spüren, riechen lassen. Ich denke da insbesondere an eure wundervolle Tochter.“

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