Gesundheit ist kein Wunder

Gesundheit ist kein Wunder

lebenslang lebenswert leben - ohne Zivilisationskrankheiten

Maren & Klaus Müller-Sievers


EUR 20,90
EUR 12,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 228
ISBN: 978-3-99048-002-1
Erscheinungsdatum: 04.05.2015

Leseprobe:




für unsere Söhne Florian, Moritz und Philipp
– unsere größten Anhänger und kritischen Berater






Geleitwort

Der Leitgedanke des Buches basiert auf der Aussage von Hippokrates: Lasst eure Lebensmittel eure Heilmittel sein. Maren und Klaus Müller-Sievers haben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie im Laufe ihres Berufslebens und besonders im letzten Jahrzehnt sammeln konnten, in einem lesenswerten Buch zusammengefasst. Die Aussagen basieren primär auf den Pionierarbeiten der Ärzte Maximilian Bircher-Benner, Lothar Wendt und Werner Kollath. Bircher-Benner zeigte, gegen die ärztliche Überzeugung seiner Zeit, dass pflanzliche Rohkost eine Heilkost par excellence darstellt. Wendt entdeckte, dass sich die Basalmembranen im Bindegewebe durch den übermäßigen Konsum von tierischem Eiweiß verdicken, und damit die Eiweißspeicherkrankheiten. Kollath entwickelte das Konzept der Vollwerternährung nach dem Grundsatz: Lasst unsere Lebensmittel so natürlich wie möglich.

Ein roter Faden des Buches sind die in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckten Heilstoffe, die in ganz normalen Lebensmitteln enthalten sind und heute als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden. Es zeigt sich, dass diese nicht nur in der Behandlung von Krankheiten wirksam sind, sondern auch das Risiko zu erkranken deutlich senken können. So kann den weitverbreiteten Zivilisations-krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs Einhalt geboten werden. Es hat sich gezeigt, dass die sekundären Pflanzenstoffe, die mit Lebensmitteln aufgenommen werden, besser wirken als in isolierter Form. Dabei ist das Potenzial der Vorbeugung die eigentliche Stärke der sekundären Pflanzenstoffe.


Die Autoren sprechen auch die Bedeutung weiterer Lebensstilfaktoren an wie körperliche Aktivität, Schlaf, Entspannung und Stress, die in ihrer Ganzheit die Lebensqualität bestimmen. Auch diese Erkenntnis wurde bereits vor 2 500 Jahren von Hippokrates folgendermaßen formuliert: Eine vollwertige Ernährung, ausreichend körperliche Bewegung und Maßhalten in allen Dingen des Lebens ist das beste Rezept, um in Gesundheit alt zu werden.

Die ansprechende und leicht verständliche Form der Darstellung der Erkenntnisse der genannten Pioniere zusammen mit den persönlichen Erfahrungen der Autoren sowie die kritischen Anmerkungen zum derzeitigen Gesundheitswesen machen den Text zu einem Lesevergnügen. Die passend ausgewählten übersichtlichen Abbildungen und die Nennung der entsprechenden Quellen bereichern das Buch.

Dem Buch wünsche ich eine weite Verbreitung, damit die heilenden und protektiven Wirkungen unserer Lebensmittel von möglichst vielen Menschen genutzt werden. In diesem Buch handelt es sich um einen Lesestoff mit Mehrwert, denn es enthält nicht nur Informationen, sondern motiviert auf eine unterhaltsame Weise zum Handeln. Alle, die zu ihrem eigenem Wohl beitragen und ihre Lebensqualität erhöhen möchten, werden von der Lektüre des Buches nachhaltig profitieren im Sinne des Untertitels Lebenslang lebenswert leben.

Prof. em. Dr. Claus Leitzmann
Ernährungswissenschaftler (Universität Gießen)
Leiter des wissenschaftlichen Bereichs der UGB-Akademie



Vorrede

Heutzutage erklären uns viele „Experten“ – vom Professor im Fernsehen über den Hausarzt nach der Blutdruckmessung bis zum Nachbarn über den Gartenzaun – etwas über „richtige“ bzw. „gesunde“ Ernährung, nicht alle aber wissen darüber etwas Genaues bzw. Zusammenhängendes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung redete vor Jahrzehnten noch den Amerikanern nach dem Mund, immer natürlich einige Jahre hinterdrein, wie das so in Deutschland üblich ist, wenn es um Weisheiten aus den USA geht: „Also, Leute, aufgepasst: wenig Fett und viel Bewegung.“ Trotz Beachtung dieser Devise wurden die US-Amerikaner im Laufe der letzten 20 Jahre immer übergewichtiger (57) und rennen dennoch weiterhin japsend mit Nike oder Adidas oder Sneakers durch Hochhaus-Schluchten ihrer Großstädte. Vielleicht doch lieber „Low Carb“? Also weniger Kohlenhydrate? Ja, was soll denn das nun wieder? Und was können wir dann überhaupt noch essen? Eigentlich bleibt ja nur noch Eiweiß übrig, also Eier (um Himmels willen, ist doch viel Cholesterin drin!), Fleisch und Wurst (oje, das viele Fett dabei!), Fisch (prima: Omega-3-Fett---
säuren!) und Käse (aber mager!). In Deutschland ist es aber vor allem die Bewegung, die hochgepriesen wird, und gilt als ein Gesundbrunnen par excellence. Und so erleben wir hier seit vielen Jahren eine gewaltige Rettungs-aktion: „Deutschland bewegt sich“, ein Slogan, mit dem vor allem die frühere Barmer Ersatzkasse Jahr für Jahr, Heike Drechsler als Zugpferd vorneweg, durch Deutschland zieht, um auf allen Marktplätzen mehr oder weniger willige Zeitgenossen zum Mitmachen zu bewegen. Das tun denn auch alle gern, es kostet nichts, kaum Überwindung, und danach gibt es ja noch die Bescheinigung seitens der Kasse, womit doch vielleicht ein Blumentopf zu gewinnen ist. Also: reines Showbusiness! Ändern tut’s nichts: Die „Gesundheitskosten“ steigen, die Zahl der Kranken nimmt zu, die Zahl der medizinischen Reparaturversuche steigt weiter an und damit die mittlere Lebenserwartung im Rollstuhl. Ein entspre-chendes, albernes Jahrmarktsgetue erlebten wir 2006 seitens der Bundes-regierung, die uns, mit der rundlichen Ulla Schmidt an der Spitze, ab und zu medienwirksam vormachte, wie man sich ordentlich bewegt, um fit zu bleiben. Na, das wär’s dann auch, dreimal die Woche mit den Händen in der Luft wackeln und den Hintern im Takt vom Boden heben, alles danach im grünen Bereich mit unserer Gesundheit. Natürlich nicht so viel Fett und Cholesterin essen – und nicht vergessen (DGE): five a day! Und dann kommen abends noch schlaue Schulmediziner im Fernsehen und künden uns von dem, was man alles so machen kann mit Apparaten, die fast alles erkennen, aber oft erst mal nicht heilen. Teuer natürlich, aber was tut man nicht alles seitens des Staates für unsere lieben Mitpatientinnen und Mitpatienten! So zum Beispiel in der Sendung des Bayerischen Fernsehens mit der Moderatorin Dr. med. A.-K. K.-N. am 3. September 2007. Da geht es um Arteriosklerose, Ursachen und Folgen. Natürlich sind es wieder mal die berüchtigten Risikofaktoren Übergewicht, Bluthochdruck, „Zucker“ usw., über die langatmig geredet wird. Eigentlich ja gar nichts Neues, aber die Moderatorin guckt uns Zuschauer dennoch ganz streng an: „Na, endlich mal kapiert?“ Und dann sehen die drei anwesenden Professoren verschiedener medizinischer Fakultäten (Herz- und Diätklinik an der Ruhr-Universität Bochum, Kardiologe von der Uni München und ein Sportmediziner der Uni Köln) sich Beispiel-Filme an, in denen neben anderen Patient(inn)en zwei Frauen von den arteriosklerotischen Folgen berichten, nämlich Bluthochdruck und Herzinfarkt, die sie „überraschend“ ereilten. Und zwar beides sehr schlanke Frauen, wo doch Übergewicht bei hohem Fett- und Zuckerkonsum der Verursacher sein sollte – nicht wahr, Frau Dr. med. K.-N.? Dann sehen wir noch einen älteren Herrn, der seit Jahren Hochleistungssport mit dem Fahrrad und im Hochgebirge betreibt, ebenfalls augenfällig schlank. Und nun Herzinfarkt. Wieso denn das? Hätte er doch nie erwartet. Doch die akademischen Herren schweigen zu diesem Phänomen Arteriosklerose bei schlanken Menschen, ja, sie übergehen es einfach mit vielen anderen Worten. Da sind natürlich „die Risikofaktoren“. Das passt ja auch gar nicht in das bekannte Konzept. Also, Frau Dr. med. Moderatorin, warum stellten Sie denn gerade provokanterweise diese drei schlanken Leute vor? Obwohl doch immerzu vom metabolischen Syndrom die Rede ist, das immer auch mit Übergewicht zu tun hat. Merken Sie, lieber Leser, dann auch beim Zuschauen, dass da irgendetwas Wesentliches fehlt, nämlich die kompetente Aussage über die Ursachen? Und die gibt es tatsächlich. Wir werden im Abschnitt 2.3
darauf zurückkommen.

Gehören Sie, geneigter Interessent, vielleicht inzwischen aber doch zu den wenigen Mitmenschen, die so langsam ihre Zweifel an den vielen guten Ratschlägen bekommen? Denn die Misserfolge dieser „Experten-Aussagen“ in den Medien sind abzulesen an der zunehmenden Zahl der chronischen Krankheiten und an den steigenden Kosten im „Krankheitswesen“, dem hier sogenannten Gesundheitswesen. Dazu kommt, dass in zunehmendem Maße immer jüngere Menschen davon betroffen sind.

Um dem Einhalt zu gebieten, ist dieses Buch geschrieben worden. Lesen Sie, ohne Vorurteil, was wir an Erschütterndem und Revolutionärem zusammen-getragen haben aus dem, was Medizin und Naturwissenschaften bereits seit Jahrhunderten dargelegt und nachgewiesen haben, was aber, aus unterschied-lichsten Gründen, meist wirtschaftlichen, im „Geheimarchiv der Ernährungslehre“ verschwunden ist (6, 8). Es bringt nicht nur Neues, sondern auch Erkenntnisse, die teilweise schon vor Jahrzehnten oder sogar vor Jahrhunderten vorgelegen haben. Wir haben diese verschiedenen Forschungsergebnisse nur in einen neuen Zusammenhang gebracht, ein System neuer Ordnung hergestellt.

Die hier vorgetragenen Tatsachen sind in Tausenden von Veröffentlichungen belegt, die jedem zur Verfügung stehen. Die Alten wussten davon (Hippokrates), im 19. Jahrhundert wurden sie wiederentdeckt (die Ordnungsgesetze von Bircher-Benner), und in der neuesten Zeit belegt es die biologische Medizin (32): Unser Körper ist ein Ganzes. Es besteht ein sehr widerstandsfähiges, aber doch angreifbares, labiles, verschiebbares Gleichgewicht in ihm. Es gibt keine Krankheit, die an nur einem Punkte angreifen würde, weil etwa eine Komponente nicht in Ordnung wäre. Das wäre ein rein mechanistisches Denken, wie es sich mit Rudolf Virchow vor etwa 150 Jahren in der Schulmedizin durchgesetzt hat: der Mensch als Fahrrad, an dem entweder eine Speiche kaputt oder ein Kettenglied gebrochen ist. Das heißt dann: krank an … Nein, erst wenn das gesamte Gleichgewicht der unzähligen Wechselwirkungen in unserem Körper aus der Balance gerät, weil diese vielen miteinander verbundenen biochemischen Prozesse aus dem Takt geraten, geht es schief. Das kann Jahre dauern, unser Körper mobilisiert erst einmal alle zur Verfügung stehenden Reserven, um abzuwehren – bis zur Erschöpfung derselben. Dann erst stellt sich ein neues Gleichgewicht her: aus Gründen des Überlebens, aber auf Kosten der Gesundheit. Der Mensch hat eine chronische Krankheit. Das nennt man dann ein Adaptationsgleichgewicht (32). Stellen Sie sich ein einfaches Mobile aus z. B. nur 200 Teilen vor, ein Mobile im absoluten Gleichgewicht. Nun verliert ein Teilchen etwas an Gewicht. Schon verschiebt sich die Balance, die Gesamtlage wird unwiderruflich schief. Unser Körper könnte jetzt, anders als das Mobile, an anderen Stellen das Gewicht ausgleichen, indem er es verringerte oder erhöhte, sodass sich wieder ein, vielleicht aber auch sehr verändertes, Gleichgewicht einstellen könnte. Das bedeutet aber auch nichts anderes, als dass dieser Gesamtfunktionsverband weiterhin in der Lage ist zu existieren. Das wäre auch ein Weiterleben mit chronischen Krankheiten, die nicht zwangsläufig tödlich sein müssen. Das heißt aber nicht Rückkehr zur Gesundheit, also zu einem Leben im Sinne der Schöpfung!

Zurück zum lebendigen Verbundsystem Mensch! Wesentliche Säulen unserer biologischen Gesundheit sind aus dieser Sicht ein intaktes Abwehrsystem, ein ungehinderter Transport der Vitalstoffe durch die Membranen im Gewebe, die Freiheit von Gewebsazidose (Übersäuerung) und die geregelte Verarbeitung der „bösen“ freien Radikale, vor allem im extrazellulären Raum. Und schließlich gehört dazu eine Lebensführung, die den Biorhythmen Rechnung trägt, z. B. dem sogenannten Zirkadian-Rhythmus, der alle unsere Stoffwechselprozesse, einschließlich Hormonausschüttungen, gemäß dem natürlichen Hell-Dunkel-Takt regelt.

Neben anderen Größen beeinflusst die Ernährung diese Ordnung wesentlich. Dabei gibt es entweder ein Zuviel an Widernatürlichem oder ein Zuwenig an Lebensnotwendigem.



Einleitung

Gibt es denn nicht schon genügend Bücher auf dem Markt, die sich mit Gesundheitsthemen beschäftigen? Weiß der „Apotheken-Rundschau“-Leser nicht bereits alles, was er tun und lassen muss, um bis ins hohe Alter fit zu bleiben? Ist nicht im Grunde ein Leben nach dem Lustprinzip lebenswerter, als strikte Grundsätze im ohnehin schon übermäßig strukturierten Alltag einzuhalten? Und vor allem stellt sich doch die Frage: Wer hat recht?

Was die Medizin betrifft, so weiß sie genau, welche Pille für welches körperliche Problem geschluckt werden muss. Der Patient fragt nicht nach möglichen Nebenwirkungen, liest lieber nicht die Packungsbeilage, um nicht verunsichert zu werden bzw. Zweifel zu bekommen, ob die Therapie mehr Nachteile als Vorteile bringt. Vielleicht stellt der Betroffene kurz die Frage, ob es zu dem unmündigen Schlucken des Medikaments Alternativen gibt. Hat er nicht gerade über eine Naturheilpraxis gelesen, die behauptet, Rheuma ohne Chemie zu lindern, ja, sogar in vielen Fällen zu heilen? Einen Versuch wäre es wert! Andererseits würde es Kosten bedeuten, die eigentlich die Krankenkasse übernehmen müsste. Eine Nachfrage bei dieser bestätigt den Verdacht, dass es für alternative Heilmethoden bei der besagten Praxis keine Unterstützung gibt, wenngleich der Therapeut über eine Anerkennung der gesetzlichen Kassen verfügt. Allenfalls kann der Patient einen kleinen Zuschuss bekommen. Wer lässt sich schon gern auf dieses Abenteuer ein, sozusagen die Katze im Sack zu kaufen? Da entscheidet sich der Rheumakranke dann doch lieber für die todsichere „Heilmethode“ und besorgt sich die verordnete Pille in der Apotheke. Die Beschwerden bessern sich ja auch sehr bald, die Schmerzen nehmen ab, verschwinden nach ein paar Tagen konsequenter Einnahme ganz – und das für ein paar Euro Rezeptgebühr. Die Zweifel an dem Naturheiler verfestigen sich, ohne überhaupt Kontakt zu ihm aufgenommen zu haben.

Zurück zum Ausgangspunkt: Bedarf es wirklich noch eines Buches, das den Versuch unternimmt, grundlegende Erkenntnisse über krankheitsvorbeugende (präventive) Methoden zu verbreiten? Kann dieses Buch wichtige Hinweise geben, die dem bereits Erkrankten Hilfe bieten, umfassend, ganzheitlich, um einmal dieses abgenutzte Wort zu benutzen? Trägt die Lektüre dieses Textes entscheidend dazu bei, dass sich die Lebensqualität des Lesers verbessert?

Die Verfasser beantworten alle drei Fragen mit einem eindeutigen Ja! Sie haben es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, den Dschungel wissen-schaftlicher und weniger wissenschaftlicher Erkenntnisse zu durchdringen, kritisch zu hinterfragen und Schlüsse daraus zu ziehen, die in der Heilkunde von großem Nutzen sind. Neugierige oder Mutige, die sich in ihre „Praxis für Salutogenese“ getraut haben, konnten sich überzeugen, dass es sich lohnt, statt die Hand für die Pille aufzuhalten, Hand anzulegen, d. h. einen Weg zu gehen, den Heilungsprozess durch aktives Zutun zu unterstützen. Konsequent zu handeln bzw. bestimmte Lebensgewohnheiten zu ändern, verbesserte in der Regel den Gesundheitszustand schneller. Aber auch wenn einige Maximen weniger strikt befolgt wurden, verbesserte sich das Allgemeinbefinden deutlich. Es soll nicht verschwiegen werden, dass bei einigen Patienten die Methoden nicht zum Erfolg führten, sei es, dass die „compliance“ der Betroffenen, also die Bereitschaft zur Mitarbeit, nicht ausreichend war, sei es, dass die Krankheit bereits so weit fortgeschritten war, dass eine Umkehr ausgeschlossen war. Zumindest ließ sich aber verhindern, dass die Symptomatik rapide fortschritt.

Mit diesem Buch möchten die Verfasser eine Anleitung geben, wie sich das Befinden bestmöglich beeinflussen lässt. Andere Einflüsse sollen dabei nicht in Abrede gestellt werden, die für unser Wohl und Wehe eine Rolle spielen und in diesem Rahmen nicht ausführlich besprochen werden können. Gewiss tragen die individuellen Gene dazu bei, ob wir eine Disposition dafür haben, dass Darmkrebs ausbricht. Umwelteinflüsse wirken sich aber wesentlich stärker aus, wie die Wissenschaft in letzter Zeit erkannt hat (72).

Der Mensch hat sein gesundheitliches Schicksal zu einem erheblichen Teil in der Hand. Hierauf möchten wir in den folgenden Kapiteln im Einzelnen eingehen, wobei wir nicht nur theoretische Grundlagen darlegen und mit Fallbeispielen veranschaulichen werden. Natürlich hoffen wir, möglichst viele Leser zu erreichen und in ihnen den Wunsch zu wecken, sich auf das Abenteuer der Salutogenese, also Entstehung (genesis) von Gesundheit (salus), einzulassen. Wir sind der festen Überzeugung, damit viel Leid ersparen zu können, die Kosten für aufwendige Therapien zu verringern und einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, dass das Leben nicht nur länger währt, sondern länger lebenswert bleibt.




für unsere Söhne Florian, Moritz und Philipp
– unsere größten Anhänger und kritischen Berater






Geleitwort

Der Leitgedanke des Buches basiert auf der Aussage von Hippokrates: Lasst eure Lebensmittel eure Heilmittel sein. Maren und Klaus Müller-Sievers haben ihre Erfahrungen und Erkenntnisse, die sie im Laufe ihres Berufslebens und besonders im letzten Jahrzehnt sammeln konnten, in einem lesenswerten Buch zusammengefasst. Die Aussagen basieren primär auf den Pionierarbeiten der Ärzte Maximilian Bircher-Benner, Lothar Wendt und Werner Kollath. Bircher-Benner zeigte, gegen die ärztliche Überzeugung seiner Zeit, dass pflanzliche Rohkost eine Heilkost par excellence darstellt. Wendt entdeckte, dass sich die Basalmembranen im Bindegewebe durch den übermäßigen Konsum von tierischem Eiweiß verdicken, und damit die Eiweißspeicherkrankheiten. Kollath entwickelte das Konzept der Vollwerternährung nach dem Grundsatz: Lasst unsere Lebensmittel so natürlich wie möglich.

Ein roter Faden des Buches sind die in den letzten Jahrzehnten wiederentdeckten Heilstoffe, die in ganz normalen Lebensmitteln enthalten sind und heute als sekundäre Pflanzenstoffe bezeichnet werden. Es zeigt sich, dass diese nicht nur in der Behandlung von Krankheiten wirksam sind, sondern auch das Risiko zu erkranken deutlich senken können. So kann den weitverbreiteten Zivilisations-krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Bluthochdruck und Krebs Einhalt geboten werden. Es hat sich gezeigt, dass die sekundären Pflanzenstoffe, die mit Lebensmitteln aufgenommen werden, besser wirken als in isolierter Form. Dabei ist das Potenzial der Vorbeugung die eigentliche Stärke der sekundären Pflanzenstoffe.


Die Autoren sprechen auch die Bedeutung weiterer Lebensstilfaktoren an wie körperliche Aktivität, Schlaf, Entspannung und Stress, die in ihrer Ganzheit die Lebensqualität bestimmen. Auch diese Erkenntnis wurde bereits vor 2 500 Jahren von Hippokrates folgendermaßen formuliert: Eine vollwertige Ernährung, ausreichend körperliche Bewegung und Maßhalten in allen Dingen des Lebens ist das beste Rezept, um in Gesundheit alt zu werden.

Die ansprechende und leicht verständliche Form der Darstellung der Erkenntnisse der genannten Pioniere zusammen mit den persönlichen Erfahrungen der Autoren sowie die kritischen Anmerkungen zum derzeitigen Gesundheitswesen machen den Text zu einem Lesevergnügen. Die passend ausgewählten übersichtlichen Abbildungen und die Nennung der entsprechenden Quellen bereichern das Buch.

Dem Buch wünsche ich eine weite Verbreitung, damit die heilenden und protektiven Wirkungen unserer Lebensmittel von möglichst vielen Menschen genutzt werden. In diesem Buch handelt es sich um einen Lesestoff mit Mehrwert, denn es enthält nicht nur Informationen, sondern motiviert auf eine unterhaltsame Weise zum Handeln. Alle, die zu ihrem eigenem Wohl beitragen und ihre Lebensqualität erhöhen möchten, werden von der Lektüre des Buches nachhaltig profitieren im Sinne des Untertitels Lebenslang lebenswert leben.

Prof. em. Dr. Claus Leitzmann
Ernährungswissenschaftler (Universität Gießen)
Leiter des wissenschaftlichen Bereichs der UGB-Akademie



Vorrede

Heutzutage erklären uns viele „Experten“ – vom Professor im Fernsehen über den Hausarzt nach der Blutdruckmessung bis zum Nachbarn über den Gartenzaun – etwas über „richtige“ bzw. „gesunde“ Ernährung, nicht alle aber wissen darüber etwas Genaues bzw. Zusammenhängendes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung redete vor Jahrzehnten noch den Amerikanern nach dem Mund, immer natürlich einige Jahre hinterdrein, wie das so in Deutschland üblich ist, wenn es um Weisheiten aus den USA geht: „Also, Leute, aufgepasst: wenig Fett und viel Bewegung.“ Trotz Beachtung dieser Devise wurden die US-Amerikaner im Laufe der letzten 20 Jahre immer übergewichtiger (57) und rennen dennoch weiterhin japsend mit Nike oder Adidas oder Sneakers durch Hochhaus-Schluchten ihrer Großstädte. Vielleicht doch lieber „Low Carb“? Also weniger Kohlenhydrate? Ja, was soll denn das nun wieder? Und was können wir dann überhaupt noch essen? Eigentlich bleibt ja nur noch Eiweiß übrig, also Eier (um Himmels willen, ist doch viel Cholesterin drin!), Fleisch und Wurst (oje, das viele Fett dabei!), Fisch (prima: Omega-3-Fett---
säuren!) und Käse (aber mager!). In Deutschland ist es aber vor allem die Bewegung, die hochgepriesen wird, und gilt als ein Gesundbrunnen par excellence. Und so erleben wir hier seit vielen Jahren eine gewaltige Rettungs-aktion: „Deutschland bewegt sich“, ein Slogan, mit dem vor allem die frühere Barmer Ersatzkasse Jahr für Jahr, Heike Drechsler als Zugpferd vorneweg, durch Deutschland zieht, um auf allen Marktplätzen mehr oder weniger willige Zeitgenossen zum Mitmachen zu bewegen. Das tun denn auch alle gern, es kostet nichts, kaum Überwindung, und danach gibt es ja noch die Bescheinigung seitens der Kasse, womit doch vielleicht ein Blumentopf zu gewinnen ist. Also: reines Showbusiness! Ändern tut’s nichts: Die „Gesundheitskosten“ steigen, die Zahl der Kranken nimmt zu, die Zahl der medizinischen Reparaturversuche steigt weiter an und damit die mittlere Lebenserwartung im Rollstuhl. Ein entspre-chendes, albernes Jahrmarktsgetue erlebten wir 2006 seitens der Bundes-regierung, die uns, mit der rundlichen Ulla Schmidt an der Spitze, ab und zu medienwirksam vormachte, wie man sich ordentlich bewegt, um fit zu bleiben. Na, das wär’s dann auch, dreimal die Woche mit den Händen in der Luft wackeln und den Hintern im Takt vom Boden heben, alles danach im grünen Bereich mit unserer Gesundheit. Natürlich nicht so viel Fett und Cholesterin essen – und nicht vergessen (DGE): five a day! Und dann kommen abends noch schlaue Schulmediziner im Fernsehen und künden uns von dem, was man alles so machen kann mit Apparaten, die fast alles erkennen, aber oft erst mal nicht heilen. Teuer natürlich, aber was tut man nicht alles seitens des Staates für unsere lieben Mitpatientinnen und Mitpatienten! So zum Beispiel in der Sendung des Bayerischen Fernsehens mit der Moderatorin Dr. med. A.-K. K.-N. am 3. September 2007. Da geht es um Arteriosklerose, Ursachen und Folgen. Natürlich sind es wieder mal die berüchtigten Risikofaktoren Übergewicht, Bluthochdruck, „Zucker“ usw., über die langatmig geredet wird. Eigentlich ja gar nichts Neues, aber die Moderatorin guckt uns Zuschauer dennoch ganz streng an: „Na, endlich mal kapiert?“ Und dann sehen die drei anwesenden Professoren verschiedener medizinischer Fakultäten (Herz- und Diätklinik an der Ruhr-Universität Bochum, Kardiologe von der Uni München und ein Sportmediziner der Uni Köln) sich Beispiel-Filme an, in denen neben anderen Patient(inn)en zwei Frauen von den arteriosklerotischen Folgen berichten, nämlich Bluthochdruck und Herzinfarkt, die sie „überraschend“ ereilten. Und zwar beides sehr schlanke Frauen, wo doch Übergewicht bei hohem Fett- und Zuckerkonsum der Verursacher sein sollte – nicht wahr, Frau Dr. med. K.-N.? Dann sehen wir noch einen älteren Herrn, der seit Jahren Hochleistungssport mit dem Fahrrad und im Hochgebirge betreibt, ebenfalls augenfällig schlank. Und nun Herzinfarkt. Wieso denn das? Hätte er doch nie erwartet. Doch die akademischen Herren schweigen zu diesem Phänomen Arteriosklerose bei schlanken Menschen, ja, sie übergehen es einfach mit vielen anderen Worten. Da sind natürlich „die Risikofaktoren“. Das passt ja auch gar nicht in das bekannte Konzept. Also, Frau Dr. med. Moderatorin, warum stellten Sie denn gerade provokanterweise diese drei schlanken Leute vor? Obwohl doch immerzu vom metabolischen Syndrom die Rede ist, das immer auch mit Übergewicht zu tun hat. Merken Sie, lieber Leser, dann auch beim Zuschauen, dass da irgendetwas Wesentliches fehlt, nämlich die kompetente Aussage über die Ursachen? Und die gibt es tatsächlich. Wir werden im Abschnitt 2.3
darauf zurückkommen.

Gehören Sie, geneigter Interessent, vielleicht inzwischen aber doch zu den wenigen Mitmenschen, die so langsam ihre Zweifel an den vielen guten Ratschlägen bekommen? Denn die Misserfolge dieser „Experten-Aussagen“ in den Medien sind abzulesen an der zunehmenden Zahl der chronischen Krankheiten und an den steigenden Kosten im „Krankheitswesen“, dem hier sogenannten Gesundheitswesen. Dazu kommt, dass in zunehmendem Maße immer jüngere Menschen davon betroffen sind.

Um dem Einhalt zu gebieten, ist dieses Buch geschrieben worden. Lesen Sie, ohne Vorurteil, was wir an Erschütterndem und Revolutionärem zusammen-getragen haben aus dem, was Medizin und Naturwissenschaften bereits seit Jahrhunderten dargelegt und nachgewiesen haben, was aber, aus unterschied-lichsten Gründen, meist wirtschaftlichen, im „Geheimarchiv der Ernährungslehre“ verschwunden ist (6, 8). Es bringt nicht nur Neues, sondern auch Erkenntnisse, die teilweise schon vor Jahrzehnten oder sogar vor Jahrhunderten vorgelegen haben. Wir haben diese verschiedenen Forschungsergebnisse nur in einen neuen Zusammenhang gebracht, ein System neuer Ordnung hergestellt.

Die hier vorgetragenen Tatsachen sind in Tausenden von Veröffentlichungen belegt, die jedem zur Verfügung stehen. Die Alten wussten davon (Hippokrates), im 19. Jahrhundert wurden sie wiederentdeckt (die Ordnungsgesetze von Bircher-Benner), und in der neuesten Zeit belegt es die biologische Medizin (32): Unser Körper ist ein Ganzes. Es besteht ein sehr widerstandsfähiges, aber doch angreifbares, labiles, verschiebbares Gleichgewicht in ihm. Es gibt keine Krankheit, die an nur einem Punkte angreifen würde, weil etwa eine Komponente nicht in Ordnung wäre. Das wäre ein rein mechanistisches Denken, wie es sich mit Rudolf Virchow vor etwa 150 Jahren in der Schulmedizin durchgesetzt hat: der Mensch als Fahrrad, an dem entweder eine Speiche kaputt oder ein Kettenglied gebrochen ist. Das heißt dann: krank an … Nein, erst wenn das gesamte Gleichgewicht der unzähligen Wechselwirkungen in unserem Körper aus der Balance gerät, weil diese vielen miteinander verbundenen biochemischen Prozesse aus dem Takt geraten, geht es schief. Das kann Jahre dauern, unser Körper mobilisiert erst einmal alle zur Verfügung stehenden Reserven, um abzuwehren – bis zur Erschöpfung derselben. Dann erst stellt sich ein neues Gleichgewicht her: aus Gründen des Überlebens, aber auf Kosten der Gesundheit. Der Mensch hat eine chronische Krankheit. Das nennt man dann ein Adaptationsgleichgewicht (32). Stellen Sie sich ein einfaches Mobile aus z. B. nur 200 Teilen vor, ein Mobile im absoluten Gleichgewicht. Nun verliert ein Teilchen etwas an Gewicht. Schon verschiebt sich die Balance, die Gesamtlage wird unwiderruflich schief. Unser Körper könnte jetzt, anders als das Mobile, an anderen Stellen das Gewicht ausgleichen, indem er es verringerte oder erhöhte, sodass sich wieder ein, vielleicht aber auch sehr verändertes, Gleichgewicht einstellen könnte. Das bedeutet aber auch nichts anderes, als dass dieser Gesamtfunktionsverband weiterhin in der Lage ist zu existieren. Das wäre auch ein Weiterleben mit chronischen Krankheiten, die nicht zwangsläufig tödlich sein müssen. Das heißt aber nicht Rückkehr zur Gesundheit, also zu einem Leben im Sinne der Schöpfung!

Zurück zum lebendigen Verbundsystem Mensch! Wesentliche Säulen unserer biologischen Gesundheit sind aus dieser Sicht ein intaktes Abwehrsystem, ein ungehinderter Transport der Vitalstoffe durch die Membranen im Gewebe, die Freiheit von Gewebsazidose (Übersäuerung) und die geregelte Verarbeitung der „bösen“ freien Radikale, vor allem im extrazellulären Raum. Und schließlich gehört dazu eine Lebensführung, die den Biorhythmen Rechnung trägt, z. B. dem sogenannten Zirkadian-Rhythmus, der alle unsere Stoffwechselprozesse, einschließlich Hormonausschüttungen, gemäß dem natürlichen Hell-Dunkel-Takt regelt.

Neben anderen Größen beeinflusst die Ernährung diese Ordnung wesentlich. Dabei gibt es entweder ein Zuviel an Widernatürlichem oder ein Zuwenig an Lebensnotwendigem.



Einleitung

Gibt es denn nicht schon genügend Bücher auf dem Markt, die sich mit Gesundheitsthemen beschäftigen? Weiß der „Apotheken-Rundschau“-Leser nicht bereits alles, was er tun und lassen muss, um bis ins hohe Alter fit zu bleiben? Ist nicht im Grunde ein Leben nach dem Lustprinzip lebenswerter, als strikte Grundsätze im ohnehin schon übermäßig strukturierten Alltag einzuhalten? Und vor allem stellt sich doch die Frage: Wer hat recht?

Was die Medizin betrifft, so weiß sie genau, welche Pille für welches körperliche Problem geschluckt werden muss. Der Patient fragt nicht nach möglichen Nebenwirkungen, liest lieber nicht die Packungsbeilage, um nicht verunsichert zu werden bzw. Zweifel zu bekommen, ob die Therapie mehr Nachteile als Vorteile bringt. Vielleicht stellt der Betroffene kurz die Frage, ob es zu dem unmündigen Schlucken des Medikaments Alternativen gibt. Hat er nicht gerade über eine Naturheilpraxis gelesen, die behauptet, Rheuma ohne Chemie zu lindern, ja, sogar in vielen Fällen zu heilen? Einen Versuch wäre es wert! Andererseits würde es Kosten bedeuten, die eigentlich die Krankenkasse übernehmen müsste. Eine Nachfrage bei dieser bestätigt den Verdacht, dass es für alternative Heilmethoden bei der besagten Praxis keine Unterstützung gibt, wenngleich der Therapeut über eine Anerkennung der gesetzlichen Kassen verfügt. Allenfalls kann der Patient einen kleinen Zuschuss bekommen. Wer lässt sich schon gern auf dieses Abenteuer ein, sozusagen die Katze im Sack zu kaufen? Da entscheidet sich der Rheumakranke dann doch lieber für die todsichere „Heilmethode“ und besorgt sich die verordnete Pille in der Apotheke. Die Beschwerden bessern sich ja auch sehr bald, die Schmerzen nehmen ab, verschwinden nach ein paar Tagen konsequenter Einnahme ganz – und das für ein paar Euro Rezeptgebühr. Die Zweifel an dem Naturheiler verfestigen sich, ohne überhaupt Kontakt zu ihm aufgenommen zu haben.

Zurück zum Ausgangspunkt: Bedarf es wirklich noch eines Buches, das den Versuch unternimmt, grundlegende Erkenntnisse über krankheitsvorbeugende (präventive) Methoden zu verbreiten? Kann dieses Buch wichtige Hinweise geben, die dem bereits Erkrankten Hilfe bieten, umfassend, ganzheitlich, um einmal dieses abgenutzte Wort zu benutzen? Trägt die Lektüre dieses Textes entscheidend dazu bei, dass sich die Lebensqualität des Lesers verbessert?

Die Verfasser beantworten alle drei Fragen mit einem eindeutigen Ja! Sie haben es sich seit vielen Jahren zur Aufgabe gemacht, den Dschungel wissen-schaftlicher und weniger wissenschaftlicher Erkenntnisse zu durchdringen, kritisch zu hinterfragen und Schlüsse daraus zu ziehen, die in der Heilkunde von großem Nutzen sind. Neugierige oder Mutige, die sich in ihre „Praxis für Salutogenese“ getraut haben, konnten sich überzeugen, dass es sich lohnt, statt die Hand für die Pille aufzuhalten, Hand anzulegen, d. h. einen Weg zu gehen, den Heilungsprozess durch aktives Zutun zu unterstützen. Konsequent zu handeln bzw. bestimmte Lebensgewohnheiten zu ändern, verbesserte in der Regel den Gesundheitszustand schneller. Aber auch wenn einige Maximen weniger strikt befolgt wurden, verbesserte sich das Allgemeinbefinden deutlich. Es soll nicht verschwiegen werden, dass bei einigen Patienten die Methoden nicht zum Erfolg führten, sei es, dass die „compliance“ der Betroffenen, also die Bereitschaft zur Mitarbeit, nicht ausreichend war, sei es, dass die Krankheit bereits so weit fortgeschritten war, dass eine Umkehr ausgeschlossen war. Zumindest ließ sich aber verhindern, dass die Symptomatik rapide fortschritt.

Mit diesem Buch möchten die Verfasser eine Anleitung geben, wie sich das Befinden bestmöglich beeinflussen lässt. Andere Einflüsse sollen dabei nicht in Abrede gestellt werden, die für unser Wohl und Wehe eine Rolle spielen und in diesem Rahmen nicht ausführlich besprochen werden können. Gewiss tragen die individuellen Gene dazu bei, ob wir eine Disposition dafür haben, dass Darmkrebs ausbricht. Umwelteinflüsse wirken sich aber wesentlich stärker aus, wie die Wissenschaft in letzter Zeit erkannt hat (72).

Der Mensch hat sein gesundheitliches Schicksal zu einem erheblichen Teil in der Hand. Hierauf möchten wir in den folgenden Kapiteln im Einzelnen eingehen, wobei wir nicht nur theoretische Grundlagen darlegen und mit Fallbeispielen veranschaulichen werden. Natürlich hoffen wir, möglichst viele Leser zu erreichen und in ihnen den Wunsch zu wecken, sich auf das Abenteuer der Salutogenese, also Entstehung (genesis) von Gesundheit (salus), einzulassen. Wir sind der festen Überzeugung, damit viel Leid ersparen zu können, die Kosten für aufwendige Therapien zu verringern und einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, dass das Leben nicht nur länger währt, sondern länger lebenswert bleibt.

5 Sterne
Kompetenz kombiniert mit Klarheit - 19.10.2015
Hanna Rietema

Es gibt viele Ernährungsbücher; ich habe mehrere gelesen.Dieses Buch hat mich begeistert.Hier werden eingehend und detailliert die Ursachen der heutigen Ziviiliisationskrankheiten in Wort und Bild dargestellt.Die Autoren mischen wissenschaftliche Tiefe mit Praxisbeispielen und persönlichen Erfahrungen.Wie Probleme entstehen und wie man sie vermeiden kann, wird, auch für Laien, interessant und verständlich vermittelt.Kein erhobener Zeigefinger, sondern eiine Einldadung.

Das könnte ihnen auch gefallen :

Gesundheit ist kein Wunder

Jan Aust & Marte Lautenschläger

Die Rettung der Liebe

Buchbewertung:
*Pflichtfelder