Energetisches Gleichgewicht

Energetisches Gleichgewicht

Klimarettung durch ein dezentrales Energiezellenkonzept

Jürgen Eiselt


EUR 21,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 388
ISBN: 978-3-948379-15-5
Erscheinungsdatum: 02.03.2020
Ohne wirksame Klimaschutzmaßnahmen stellt sich für die menschliche Zivilisation die Existenzfrage.Um das Ruder noch rechtzeitig herumzureißen, ist eine radikale und entschlossene Energiewende notwendig. Jürgen Eiselt erklärt, wie es funktionieren kann.
Vorwort

Die menschlichen Erdbewohner stehen vor einer neuen Zeitenwende. Anders als bei vorhergehenden Zeitenwechseln besteht diesmal die reale Gefahr, dass unsere Lebensgrundlagen verloren gehen.
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft haben keine Zeit zu verlieren und müssen die Erderwärmung stoppen, damit sich unser Planet nicht unumkehrbar aufheizt und unsere Lebensgrundlagen erhalten werden.
Mit entsprechend intelligenten und drastischen Gegenmaßnahmen ist das Ziel Klimarettung aber auf jeden Fall erreichbar.

Geeignete Techniken können für die Zielerreichung eine wichtige Rolle spielen. Zentrale Fragen sind:
Wie ist der Klimawandel entstanden?
Auf welche Auswirkungen müssen sich die Bürger einstellen?
Was kann jede(r) zum Ziel „Klimarettung“ beitragen?

Antworten auf diese Fragen und wie eine dezentrale Energiestruktur auf Wasserstoffbasis funktioniert, findet der Leser in diesem Buch. Im Mittelpunkt werden technische und finanzierbare Potentiale beschrieben sowie der Einfluss durch das bereits angebrochene neue Zeitalter.
Ziel der sektorenübergreifenden Energiewende soll ein gesamtheitlicher Energiesystemansatz mit höchsten CO2-Einsparpotentialen sein. Dieser Ansatz basiert auf realisierte und bekannte Techniken, Dienstleistungen und neuen Finanzierungsformen. Ebenso sind Erfahrungswerte von erneuerbaren Energietechniken, Energiewender, Klimaschützer, Energienutzer und aus der Politik eingearbeitet.
Eine dezentrale und demokratische Energiewende beantwortet die Grundsatzfrage, wie erneuerbarer Strom hergestellt und verteilt wird, gerade wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht. Ebenso wichtig ist die Betrachtung vom Gesamtsystem mit den CO2-relevanten Bereichen:

Gebäudewärme
Mobilität
Landwirtschaft
wirksamen Effizienzmaßnahmen
neuen Speicheroptionen

Zudem sind mögliche Lösungsansätze aufgeführt, wie das letzte Menschenzeitalter des fossilen Verbrennens in die neue solar-hydrogene Zeit transformiert werden kann.
Bereits 2015 hat der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. den Weg in das Zeitalter ohne fossile Brennstoffe beschrieben.

Zitat:
Die Grundidee des Konzepts „Zellularer Ansatz“ besteht darin, dass auf lokaler Ebene von Haushalten bis Industrie sogenannte „Energiezellen“ gebildet werden, bei denen der Energiehaushalt sowie der Energieaustausch untereinander plan- und steuerbar sind.
Die lokalen Energiezellen werden durch Energienetze und Kommunikationssysteme untereinander verbunden und bilden übergeordnete größere Energiezellen mit spezifischen Schnittstellen und Eigenschaften, wobei das Zusammenfassen von Energiezellen über mehrere Ebenen erfolgt und der Zellulare Ansatz sowohl auf kleine als auch auf größere Einheiten und Systeme anwendbar ist.
Eine vollständige Energiezelle besteht aus den Komponenten Erzeuger, Wandler, Speicher, Netzanschluss, Lasten sowie schutz- und leittechnische Einrichtungen.

Von diesem Ansatz profitieren:
Architekten
Planer
Energieexperten (Ingenieure, Energieberater, Politiker oder Forscher)
Handwerksbetriebe
sowie die Wärme- und Stromnutzer:
Liegenschaftsverwalter
gewerbliche Gebäude
soziale Einrichtungen wie
Bürgertreff/Gewerbetreibende mit Ladengeschäft/Kleingewerbetreibende/Gaststätten/Funktionsgebäude für den Gewerbebetrieb
Bürobetriebe
öffentliche/kommunale Gebäude (Rathäuser, Betriebshöfe, Feuerwehreinrichtungen, Schulen, Büchereien, Garagen, Verwaltungsgebäude usw.)
Kindergärten
Turnhallen
Seniorenanlagen
soziale Begegnungsstätten (Vereinsheime, Jugendclubs oder Bürgertreffs)
religiöse Einrichtungen
historische Gebäude (Schlösser, Burgen, Bahnhofsgebäude usw.)
Gebäude von Industrieanlagen
alle Besitzer von Fahrzeugen, Schiffen, Flugzeugen und Schienenfahrzeugen

Der VDE sieht in der Konzeptstudie Der Zellulare Ansatz erhebliche Vorteile im Energiezellenkonzept:

Zitat:
Die Vorteile des Konzeptes sind vielfältig. Der Zellulare Ansatz schafft wichtige Grundlagen für eine nachhaltige Entwicklung der Energieversorgung, ermöglicht die stärkere Konvergenz der unterschiedlichen Energieträger Strom, Gas und Wärme, sorgt für die bestmögliche Integration der dezentralen erneuerbaren Energieträger in das Energieversorgungssystem und kann zur Reduktion des notwendigen Netzausbaus beitragen. Die Reduktion des Netzausbaus ist umso größer, je besser Stromangebot und -nachfrage in den Energiezellen austariert werden.
Da der Ansatz durch die lokale Zuordnung einen direkten Bezug zwischen den Anwendern und der notwendigen Technik herstellt sowie mehr Selbstbestimmung der Anwender mit sich bringt, kann er darüber hinaus die Akzeptanz erheblich steigern helfen.
Um die Chancen des Zellularen Ansatzes zu nutzen, fordert der VDE, in den Entwicklungsplänen für zukünftige Energienetze auf allen Ebenen sämtliche Energiearten wie Strom, Gas, Wärme etc. zu berücksichtigen, die Entwicklung von Technologien zur Speicherung in einem großen Energiespektrum und zur effizienten Wandlung zu fördern, um die Vorteile verschiedener Energieformen zu nutzen.
Ferner sind weitere Untersuchungen erforderlich, um offene Fragen der Verantwortung für Planung und Betrieb des Gesamtsystems zu klären. Insbesondere empfiehlt der VDE Felderprobungen zur Machbarkeit des Zellularen Ansatzes.

Dieses Buch zeigt auf, wie der Zeitenwandel durch eine dezentrale Energiewende sicher, schnell und umfassend bewerkstelligt wird.

Redaktionelle Hinweise

Nach eingehenden Analysen sind auch Fehlentwicklung in Politik, Umweltverbänden und Denkfabriken bis Sommer 2019 berücksichtigt. Besonders bei erneuerbaren Energietechniken ist eine rasante Entwicklung zu verzeichnen, die in dieser Publikation eventuell schon einsatzbereit sind, aber (noch) nicht berücksichtigt werden konnten.
Zugunsten einer besseren Lesbarkeit wird auf Gendering verzichtet. Gemeint sind aber immer beide Geschlechter.
Fehler sind nicht gewollt, aber möglich. Die Haftung für externe Inhalte, besonders Internet-Links, liegt bei den Anbietern der entsprechenden Rechteinhaber und Internetseiten.

Hinweise:
Externe Bilder sind unverändert übernommen und mit den vorgegebenen Links zur Urheberschaft versehen. Für fehlerhafte Zuordnung, ggf. wegen nicht funktionierenden Links, Übertragungsfehlern oder anderen Ursachen kann nicht gehaftet werden.
Abkürzungen, Links, Tabellenlistung, Bildernachweise und Abkürzungsverzeichnis befinden sich im Anhang.

Texte, Bilder, Grafiken sind nur nach schriftlicher Bestätigung vom Autor freigegeben:

Jürgen Eiselt
Marbachweg 70
60435 Frankfurt
Telefon: 069 17 52 11 10
Mobil: 0172 13 49 014
Mail: energiewende@eiselt.de



1 Bisherige Menschenzeitalter

Die unterschiedlichen Zeitalter der Menschheitsgeschichte weisen viele Gemeinsamkeiten auf. Zudem liegen einige Konstanten vor, die es bei jedem gravierenden Wechsel der Zeitalter-Abschnitte gegeben hat.
Eine Konstante ist verfügbare Energie, um menschliche Arbeitsenergie durch Technik zu ersetzen. Auch die Energie, welche Wetter und langfristig auch das Klima bestimmt, spielt immer eine große Rolle.
Die ersten Europäer sind wohl aus Afrika eingewandert, weil sich dort das Klima veränderte.
Das erste menschliche Zeitalter vor dem vorindustriellen und dem solar-agrargeprägtes Anthropozän ist eng mit dem kontrollierten Entzünden von Feuer verbunden.
Wenn ein Lebensraum nicht mehr genug Nahrung bot oder das Klima in unerträgliche Extreme umschwang, wanderten die Menschen in andere Gebiete, oft tausende von Kilometer weit.

1.1 Vorindustrielles Zeitalter

Steinzeit

Die Menschen erkannten, dass Fleisch besser verdaut werden kann, wenn es warm oder heiß ist. Außerdem war Wärme im Winter überlebensnotwendig.
Dies hatte Konsequenzen. Bisher lebten Menschen in kleineren Gruppen zusammen und fingen an, Wildtiere einzuzäunen. Außerdem beobachteten sie Gräser, um das Wachstum in der Nähe der eigenen Behausungen zu konzentrieren.
Ebenso erfanden die Menschen effektive Fischfangmethoden.
Dies hatte den Vorteil, dass die Männer weniger Energie verbrauchten, um Tiere nachzustellen, und Frauen mussten nicht so weit für Kräuter und Graskörner laufen.
Dies waren die ersten Ansätze einer kontrollierten Landwirtschaft. Gleichzeitig wurden die Menschen sesshaft in festen Gebäuden. Historiker haben nachgewiesen, dass die Hausbewohner die Innenwände für den Winter präparierten und erste erfolgreiche Dämmungen entwickelten.
Da es einfacher war den Nachbarn zu überfallen, um Frauen zu entführen, sowie die Infrastrukturen und Nahrungsmittel der anderen Gruppe zu übernehmen, entstanden die ersten größeren Konflikte. Dadurch wurden auch Waffen entwickelt, welche die Muskelkraft von Händen und Arme verstärkten.

Römer

In Deutschland lebten sowohl Römer auf der einen Seite des Limes als auch Germanen auf der anderen Seite.
Es gab zwar Handel zwischen den grundverschiedenen Völkern. Doch der größte Unterschied zwischen Römern und Germanen lag in der kulturellen, wirtschaftlichen und besonders in der militärischen Entwicklung.
Aus der Vergangenheit wussten die Römer, dass es einfacher war, Völker zu unterwerfen, sie zu versklaven und Techniken weiterzuentwickeln, um mehr menschliche Energie, hier Römer, durch Technik oder Sklaven zu ersetzen.

Bekannte Elemente der römischen Lebenskultur sind:
gepflasterte Straßen
Transportschiffe, selbst für schwerste Lasten
Aquädukte
Fußbodenheizungen in den Wohnungen
Wassermühlen zum Schmieden oder Körnertrennen
Windmühlen
vorher nie gekannte Kriegsmaschinen mit hoher Effektivität

Im römischen Reich bedeutete Energie:
Eine Maschine, ein Sklave, ein Soldat und wenn notwendig ein bezahlter Dienstleister besorgten Arbeiten, welche die „hohe Gesellschaft“ nicht selbst verrichten wollte.
Am Anfang gab es in Rom keine Steuern. Die energiereichen Arbeiten verrichteten Sklaven im Haushalt, als Helfer in Handwerksbetrieben, auf Galeeren oder als Holzfäller im Wald. Sie kosteten praktisch nur Nahrung und Unterkunft.
Doch Planung, Rohstoffgewinnung, Produktion, Transport zu den oft weit entfernten Einsatzgebieten, Reparaturen und der technische Abbau bei Ortswechsel, erforderten immer mehr menschliche Arbeitskraft.
Auch der Bau der römischen Flotte musste weitergehen. Da aber die Sklaven irgendwann mangels neuer erfolgreicher Kriegszüge ausblieben, musste eine andere Lösung her.
Denn für Senatoren und führende Mitglieder der „hohen Gesellschaft“ war es verpönt, selbst für Nahrungsbeschaffung zu sorgen, anfallende Arbeiten in der eigenen Villa durchzuführen oder gar einen Baum für die Kriegsflotte zu fällen.
Daher wurden Steuern eingeführt, die aber bald auch nicht mehr ausreichten.
Kriegs-Logistik, Nachschub, Baumaterialien für Unterkünfte, Kleidung, Nahrung, Brennmaterial, Werkzeuge, Transportfahrzeuge sowie die gesamte Versorgung von Truppen und Helfern waren angesichts ausbleibender Kriegserfolge immer schwieriger zu befriedigen.

Erstmals entstanden auch gravierende Standesunterschiede in der Armee und in den römisch besetzten Gebieten. Unterschiede wurden überwiegend durch das zur Verfügung stehende Geld definiert.
Besonders die Eliten nutzten ihr Geld für nicht lebensnotwendige Dienstleistungen und Nahrungsmengen. Heute wird das als Luxus bezeichnen.
Diese Personen waren aber in verschiedenen Positionen und Funktionen meist auch ausschlaggebend für neue Kriegszüge, da der römische Luxus immer bedroht war. Nicht umsonst wird Dekadenz mit diesen Zuständen im alten Rom verbunden.
Auf der anderen Seite hatten Sklaven und Verbrecher keine Rechte. Verurteilte Verbrecher mussten damit rechnen, auf Galeeren als Ruderer für weitere Kriegszüge verbannt zu werden.
Dies führte aber dazu, dass die Römer immer mehr Völker unterwerfen mussten, um den erreichten „Lebensstandard“ und die Versorgung der Außengrenzen wenigstens zu halten.
Letztlich konnte die materielle und personelle Versorgung vom überdimensionierten Römischen Reich nicht mehr gewährleistet werden.
Rom ist damit wegen der nicht gelösten Energiefrage untergegangen.

Holländer

Vor einem anderen Problem standen die Holländer. Diese mussten dem Meer Land abgewinnen. Sie nutzten Windmühlen, um mit archimedischen Schrauben Wasser über die Deichkrone zurück zu pumpen.

Historische Windmühlen

Mittelalter

Getreidekörner musste aus den Halmen herausgeschlagen werden. Danach wurden die Körner zu feinem Mehl gemahlen.
Handmühlen reichten meist nicht mehr aus, um Burgbesitzer und kirchliche Obrigkeiten mit ausreichenden Mengen an Mehl zu versorgen.
Wasserräder mit angeschlossenem Mahlstein oder eine Schmiede nutzten die Mühlenbetreiber wie die Römer. Kostenlose Wasserenergie gab es für ihre Produktion ausreichend.

Das könnte ihnen auch gefallen :

Buchbewertung:
*Pflichtfelder