Diagnose Herzinfarkt

Diagnose Herzinfarkt

Karla Weller


EUR 17,90
EUR 10,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 198
ISBN: 978-3-95840-171-6
Erscheinungsdatum: 19.07.2016
Gerd wird durch einen Herzinfarkt abrupt aus seinem Leben auf der Überholspur gerissen. Nun heißt sein Credo nicht mehr „schneller, höher, weiter“; stattdessen ist er vollständig auf fremde Hilfe angewiesen. Vor ihm und seiner Familie liegt ein langer, steiniger Weg …
Diagnose Herzinfarkt

„Mit jedem Tag, an dem ich daran arbeite, das Ziel meines Daseins ?und mein Versprechen gegenüber Gott zu erfüllen, ?ziehe ich mehr Liebe in mein Leben. ?Die Liebe kann alles bewirken. Das Wunder geschieht.“
Jana Haas, 1. Mai 2011

31. Juli 2011
Schon seit ein paar Wochen habe ich diesem Tag mit Unmut und Unruhe entgegengesehen. Heute würde sich so vieles ändern. Justin wurde sechzehn Jahre alt, und am gleichen Tag wollte Daniela nach Chicago fliegen, um dort ihr Auslandspraktikum anzutreten. Obwohl ich mich für unsere beiden Kinder freute, fühlte ich dennoch Wehmut im Herzen; wohlwissend, dass ich nichts festhalten konnte.

„Wer nicht bereit ist für Veränderung, wird auch das verlieren, ?was er bewahren möchte.“
?Gustav Heinemann (1899–1976), dt. Politiker (SPD), ?Bundespräsident (1969–1974)

Das war mir schon klar, aber ich fühlte, dass es heute um mehr ging als um die wachsende Selbstständigkeit unserer Kinder.
Morgens um acht stand also die ganze Familie vor dem Haus. Danielas Koffer waren bereits im SUV verladen, es gab noch einen letzten Hug für ihren Bruder, und genau im richtigen Moment kam die Nachbarstochter über die Straße gelaufen, um mit dem Handy ein Abschiedsfoto von uns vieren zu schießen. Dann ging es los.
Mein Mann Gerd und ich brachten Daniela nach Zürich zum Flughafen. Wir waren so früh da, dass wir noch einen Cappuccino miteinander trinken konnten, bevor sie durch das Security Gate hindurchging. Noch ein letztes Mal winken – und schon war sie weg. Daniela sollte für sechs Monate bei Bosch in Chicago arbeiten, bevor sie dann in Deutschland ihr Studium abschließen konnte. Auf der Heimfahrt saß Gerd am Steuer und sagte immer wieder vor sich hin: „Die macht das schon, die geht jetzt ihren Weg. Das ist alles super.“ Ich hatte das Gefühl, dass er sich damit hauptsächlich selber Mut zusprechen wollte, denn in Wirklichkeit behagte ihm der Gedanke überhaupt nicht, dass sein kleines Mädchen jetzt endgültig das Elternhaus verließ und zumindest für ein paar Monate ganz allein auf sich gestellt war. Bisher war immer er derjenige gewesen, der monatelang allein im Ausland unterwegs war, weil der Beruf es so verlangte. Dass seine Familie in der Zeit ohne ihn zurechtkam, setzte er voraus. Aber dass es nun „seine Kleine“ war, die das Nest verließ, war eine völlig neue Konstellation, die ihn ganz offensichtlich verunsicherte.
Ich freute mich sehr für Daniela und war mir sicher, dass das halbe Jahr wie im Flug vergehen würde; dennoch war da dieses seltsame Gefühl, als hätte heute etwas geendet.
Wenige Tage später war Gerd auch schon wieder geschäftlich verreist. Eines seiner vielen Projekte führte ihn ständig in alle Herrenländer; häufig wusste ich noch nicht einmal, in welcher Stadt er sich derzeit gerade aufhielt.
Unser Sohn Justin besuchte die neunte Klasse der Realschule, und ich ging meiner Arbeit als Angestellte in einem mittelständischen Unternehmen nach. Während Justin die meiste freie Zeit mit seinen Freunden verbrachte, genoss ich bei kleineren Ausflügen noch ein paar schöne Herbsttage gemeinsam mit meiner Mutter. Hin und wieder saßen wir in einem Café am Bodensee bei einer Tasse Kaffee im Sonnenschein und freuten uns jedes Mal sehr, wenn uns eine kurze E-Mail von Daniela über Handy erreichte. So hatten wir immer das Gefühl, ihr nahe zu sein und an ihrem Leben teilzuhaben, obwohl sie doch meilenweit weg war. Mit Gerd hatte ich eher selten und dann auch immer nur kurz Kontakt. Mehrfach verlängerte er seinen Aufenthalt in China, weil das Projekt mehr Zeit und Arbeit in Anspruch nahm als geplant. Aber war das nicht immer schon so gewesen? Ich machte mir darüber nicht wirklich Gedanken.
Gerd und Daniela dagegen skypten fast täglich miteinander. Durch die Zeitverschiebung trafen sie sich online häufig dann, wenn Gerd abends ins Hotel zurückkam und Daniela sich morgens zur Arbeit fertig machte. Und so kam es auch, dass Daniela mir berichtete, sie mache sich Sorgen um ihren Dad. Seit Wochen klagte er über eine Erkältung, entzündete Bronchien und Fieber, weigerte sich aber stoisch, einen Arzt aufzusuchen. Ich sandte ihm daraufhin eine E-Mail, in der ich vorschlug, in einer traditionellen chinesischen Apotheke um Rat zu fragen. Vielleicht fand er ja auch einen Arzt, der mit TCM und Akupunktur helfen konnte. Gerd wehrte jedoch ab und meinte, seine chinesischen Mitarbeiter brächten ihm täglich frisch aufgebrühten Tee mit den Worten „Good for your health, good for your health!“, und das würde schon wieder besser werden. Nun denn, sein Wort in Gottes Ohr. Er war schließlich erwachsen und bereits seit fast zwanzig Jahren auf sich allein gestellt im Ausland unterwegs, er musste also wissen, was er tat.
Ich hatte zu Hause genug um die Ohren. Mein Beruf füllte mich aus, auch hier gab es immer wieder neue Herausforderungen. Justin musste versorgt werden, und im Haus und darum herum gab es reichlich zu tun für mich allein. Meine wenige Freizeit verbrachte ich am allerliebsten zu Hause, um mich mit meinen Büchern zu beschäftigen. Seit geraumer Zeit schon versorgte mich eine liebe Freundin immer wieder mit Lektüre von Sanaya Roman und Jana Haas.
Meine Favoritin aber blieb Louise L. Hay. Wiederholt las ich ihre Werke, und noch heute finde ich immer wieder neue Wahrheiten in ihren Texten.

„Alles was ich jemals wissen muss, ?offenbart sich mir zur rechten Zeit in der richtigen Form.“
Louise L. Hay


Zurück aus China

Am vorletzten Wochenende im Oktober war es nun so weit, Gerd kam tatsächlich aus China zurück. Am Freitag landete sein Flieger, und bereits ab Samstag hatte er ein Wochenende auf einem Weingut mit seinen Schulkameraden organisiert, was bedeutete, dass er am einen Tag seine Koffer zu Hause abstellte, nur um am nächsten Morgen nach Freiburg zu fahren. Dass er sich gesundheitlich immer noch angeschlagen fühlte, konnte ihn von dem lange geplanten Ausflug nicht abhalten.

Am Sonntagnachmittag kam er von der Tour zurück und schaute direkt auf dem Fußballplatz vorbei, um seinen Freunden und Kameraden vom örtlichen Sportverein Hallo zu sagen.
Am Montag erschien er dann pünktlich bei der Arbeit in der Maschinenbaufabrik, wo er seit einundzwanzig Jahren angestellt war, nur um dort zu erfahren, dass er bereits am Dienstag schon wieder zu einem Kunden reisen sollte.

Da in meiner Firma zur gleichen Zeit eine Veranstaltung stattfand, rief ich ihn am Dienstag um 17 Uhr an, um ihm mitzuteilen, dass ich abends mit unseren Tagungsteilnehmern noch ausginge. Er war gerade auf dem Weg vom Büro zum Firmenparkplatz, und ich konnte das Klappern der Räder seines Laptop-Trolleys hören, den er hinter sich herzog, während er mir völlig aufgebracht mitteilte, wie sehr er sich darüber aufregte, dass er jetzt zu diesem Kunden nach Thüringen geschickt wurde, weil angeblich kein anderer für den Job infrage komme. Er konnte das überhaupt nicht nachvollziehen. Schließlich war er gerade erst sieben Wochen in China gewesen, und in der ganzen Zeit musste Thüringen ja auch von einem Kollegen betreut worden sein! Die Entscheidung, dass er da nun wieder hinmusste, war für ihn völlig unverständlich. Zusätzlich verlangte sein mitreisender Kollege, dass er auf dem Weg dorthin noch mit ihm zu Ikea fahre, um für dessen Sohn einen Schreibtisch zu besorgen, weil dieser jetzt in Karlsruhe studiere. Das bedeutete, dass die ewig lange Anreise nach Thüringen noch verlängert würde durch den Zwischenstopp bei Ikea und den Umweg über Karlsruhe. Gerd konnte sich gar nicht mehr beruhigen.
Nach etwa zehn Minuten beendeten wir das Gespräch, und ich machte mich auf den Weg zum vereinbarten Treffen mit meinen ausländischen Kollegen. Da diese sich erst noch im Hotelzimmer frisch machten, war ich allein im Restaurant, als mein Telefon klingelte. Justin war dran. „Mom, Daddy liegt auf dem Boden und schnappt nach Luft!“


Ground Zero

Fünf Stunden lang kämpften Rettungssanitäter vom DRK, Notärzte und Chirurgen um Gerds Leben. Der Rettungshubschrauber war auf der Wiese bei der Donau gelandet, konnte ihn aber nicht mitnehmen, weil Gerds Herz den nötigen Druckausgleich beim Fliegen nicht verkraftet hätte. Jedoch konnte ihm das Nitroglyzerin als Notfallmedikament verabreicht werden, welches jeder Rettungshubschrauber immer an Bord hat.

Nitroglycerin in der Medizin (Definition lt. Wikipedia):
Wegen seiner gefäßerweiternden Wirkung – durch die Freisetzung von Stickstoffmonoxid – wird es unter dem Namen Glyceroltrinitrat als Mittel bei Angina pectoris, Herzinsuffizienz (Nitrolingual Pumpspray) (…) verwendet. Siehe auch organische Nitrate. Herzinfarkte werden hingegen als „nitroresistent“ bezeichnet, da bei einem Verschluss der Koronararterien die vasodilatative Wirkung des freigesetzten Stickstoffmonoxids keinen therapeutischen Effekt hat.

Ich war vom Restaurant direkt ins Kreiskrankenhaus gefahren und wartete dort zusammen mit meinem Schwager auf das Eintreffen des Rettungswagens, was sich allerdings ins Unendliche hinauszögerte. Vom Parkplatz aus sah ich Personen vom Krankenhauspersonal an der Rampe stehen und lief nach einer Stunde zu ihnen hinüber, um mich zu erkundigen, wann denn mein Mann erwartet würde. Zuerst wollte mir niemand etwas sagen, dann hieß es: „Das kann noch sehr lange dauern. Falls er es überhaupt schafft!“
Als der Sanka dann endlich vorfuhr, konnte ich schon von weitem erkennen, dass der Notarzt im Wageninneren stehend Herzmassage durchführte, weil Gerd auch nach mehreren Wiederbelebungsversuchen mit dem Defibrillator immer noch nicht stabil war.
Die Türen des Notarztwagens öffneten sich, und ich konnte sehen, dass das ganze Einsatzteam vollkommen erschöpft war. Schweißperlen standen den Männern auf der Stirn und liefen in Rinnsalen über deren Gesichter. Als die Metallbahre herausgeschoben wurde, konnte ich Gerds Körper sehen. Sein orange-bunt gestreiftes Hemd war zerschnitten, sein nackter Oberkörper war verkabelt. Ob er bei Bewusstsein war, konnte ich nicht beurteilen. Ich wollte zu ihm, aber die Sanitäter wiesen mich zurück. Ich dürfe den Patienten nicht begleiten, sondern hätte vor der Notaufnahme zu warten, bis jemand auf mich zukomme. Mein Schwager Peter begleitete mich ins Krankenhaus hinein. Während meine beiden Schwestern und mein Schwager Hardy zu Hause bei Justin geblieben waren, war Peter nach Tuttlingen gefahren, um mir beizustehen. Nun erzählte er mir ausführlich, was sich seit Justins Anruf zugetragen hatte.
Justin hatte den Hausarzt nicht erreicht und dann sofort geistesgegenwärtig den Notarzt alarmiert und gleichzeitig mit Mund-zu-Mund-Beatmung und Herzmassage begonnen.
Ich versuchte zur selben Zeit vom Restaurant aus über mein Handy meine Schwestern zu verständigen, die in unserer Nachbarschaft wohnten. Da ich gerade erst von meinem alten Mobiltelefon auf ein modernes Touchscreen-Gerät umgestiegen war, fiel mir die Bedienung total schwer. Ich war so geschockt, dass ich zunächst nicht wusste, wie das Dialogfenster geöffnet wurde und fand den Kontakteordner nicht. In meiner Verzweiflung war ich drauf und dran, das blöde Ding in hohem Bogen von der Terrasse zu werfen. Irgendwann gelang es aber doch, und so trafen fast alle gleichzeitig bei uns in der Straße ein: meine Schwestern und deren Ehemänner. Während Sigi und Beate auf der Straße den beiden Rettungswagen und dem Notarzt den Weg wiesen, konnten Peter und Hardy, beide ausgebildete Ersthelfer, Erste Hilfe leisten. Justin hatte inzwischen seinen Vater auf ein dickes Bodenkissen gelagert und ihm unablässig Luft in Mund und Nase geblasen. Peter und Hardy konnten allerdings feststellen, dass Gerd zu dem Zeitpunkt schon klinisch tot war. Die weit aufgerissenen Augen waren aus den Höhlen getreten, der Mund hing schlaff herunter, und es war auch am Hals kein Puls zu fühlen. Der Notarzt setzte mehrfach den Defibrillator an, Sauerstoff wurde in Gerds Lungen gepumpt und nach über einer Stunde wurde Gerd dann doch noch in den Rettungswagen geschafft. Aber auch jetzt konnte die Fahrt zum Krankenhaus noch nicht angetreten werden, weil Gerds schwacher Puls immer wieder vollständig aussetzte. Meine Schwestern hatten auf der Straße ein Funktelefonat zwischen dem Notarzt und dem leitenden Arzt im Krankenhaus mitgehört, wonach der Notarzt die lebensrettenden Maßnahmen an einem bestimmten Punkt einstellen sollte. Das tat er aber nicht. Vielleicht konnte er Justin nicht enttäuschen, der unaufhaltsam um das Leben seines geliebten Vaters kämpfte und ohne Pause weiterhin Wiederbelebungsversuche unternommen hatte.
Ein paar Stunden später traf ich im Treppenhaus des Krankenhauses zufällig auf den Notarzt, der den Einsatz geleitet hatte. Wir hatten uns zuvor ja nie gesehen, erkannten uns aber in dieser Situation gegenseitig. Er blieb unvermittelt auf der Treppe stehen, sah mich an und teilte mir dann in knappen Worten mit, dass Gerd einen schweren Herzinfarkt erlitten hatte. Das ganze Team habe alles Menschenmögliche getan. Was weiter geschehe, liege in Gottes Hand. Eine ganze Zeit lang blickte er mich noch schweigend an. Ich sagte gar nichts, stellte keine Fragen. Die Erschöpfung war ihm noch deutlich anzusehen. Dann reichte er mir wie zur Bestätigung den von ihm ausgestellten Schein:

Definition lt. Wikipedia:
Der Myokardinfarkt, auch Herzinfarkt …, ist ein akutes und lebensbedrohliches Ereignis infolge einer Erkrankung des Herzens. Eine in der Humanmedizin gebräuchliche Abkürzung ist HI oder AMI (acute myocardial infarction).
Es handelt sich um eine anhaltende Durchblutungsstörung (Ischämie) von Teilen des Herzmuskels („Myokard“) und wird in den meisten Fällen durch Blutgerinnsel in einer arteriosklerotisch veränderten Engstelle eines Herzkranzgefäßes verursacht. Leitsymptom des Herzinfarktes ist ein plötzlich auftretender, anhaltender und meist starker Schmerz im Brustbereich, der vorwiegend linksseitig in die Schultern, Arme, [in] Unterkiefer, Rücken und Oberbauch ausstrahlen kann. Er wird oft von Schweißausbrüchen/Kaltschweißigkeit, Übelkeit und eventuell Erbrechen begleitet. Bei etwa 25 % aller Herzinfarkte treten nur geringe oder keine Beschwerden auf (sog. stummer Infarkt). In der Akutphase eines Herzinfarktes kommen häufig gefährliche Herzrhythmusstörungen vor. Auch kleinere Infarkte führen nicht selten über Kammerflimmern zum plötzlichen Herztod, etwa 30 % aller Todesfälle beim Herzinfarkt ereignen sich vor jeder Laienhilfe oder medizinischen Therapie.

So liest sich hingegen die Definition lt. Louise L. Hay, Gesundheit für Körper und Seele:
Presst sich wegen Geld, Position o. Ä. alle Freude aus dem Herzen.

Während mein Schwager weiterhin auf eine Auskunft der Ärzte wartete, begab ich mich im Krankenhaus zur Anmeldung. Dort wurden mir etliche Fragen gestellt, die ich nur dürftig beantworten konnte. Natürlich konnte ich Gerds Personalien angeben, aber die Nummer seiner Krankenversicherung und was sonst alles nötig war, musste ich leider schuldig bleiben. Verständnislos blickte mich der Diensthabende an. Ich hatte allerdings überhaupt keine Nerven für dieses endlose Frage- und Antwortspiel und sagte irgendwann ungehalten, ich wüsste zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht einmal, ob mein Mann überhaupt noch lebte, und sei jetzt nicht in der Lage, all diese Fragen zu beantworten. Statt Verständnis zu erhalten, herrschte er mich an, dass eine Aufnahme in jedem Fall durchzuführen sei! Irgendwann kam eine Krankenhausangestellte dazu. Sie erkannte die angespannte Lage und meine emotionale Verfassung und wollte sich telefonisch nach meinem Mann erkundigen. Trotz mehrerer Versuche konnte sie niemanden erreichen. „Sehen Sie, ganz offensichtlich arbeiten alle im Schockraum intensiv daran, Ihren Mann am Leben zu erhalten. Daher hat niemand die Zeit, das Telefon zu beantworten. Sie müssen sich weiter in Geduld fassen.“

Definition lt. Wikipedia:
Ein Schockraum, auch Reanimationsraum,[1] ist in Europa[2] Bestandteil der Notaufnahme eines Krankenhauses. Er dient der Erstversorgung schwer verletzter und polytraumatisierter Patienten. Notfallpatienten aus dem Bereich der Inneren Medizin werden hingegen dort im Allgemeinen nicht behandelt, was das Konzept von dem des amerikanischen Emergency Room abgrenzt.[2] Die im Schockraum zu bewältigenden Aufgaben lassen sich in drei Aspekte gliedern:[1]
Unter Beteiligung von Ärzten und Pflegekräften verschiedener Fachrichtungen werden zum einen die Vitalfunktionen des Patienten aufrechterhalten bzw. wiederhergestellt. Er wird apparativ überwacht, wenn nötig beatmet, und der Kreislauf wird im Rahmen der Schockbekämpfung (daher der Name des Raumes) mit Infusionen und Transfusionen stabilisiert. Weiterhin können lebensrettende Soforteingriffe wie etwa die Entlastung eines Spannungspneumothorax durch eine Thoraxdrainage durchgeführt werden. Des Weiteren kann der Patient im benachbarten oder auch integrierten[3] CT einer ersten radiologischen Diagnostik zugeführt werden. Diese Maßnahmen müssen simultan erfolgen, was hohe Anforderungen an die Einrichtung[1] und das interdisziplinäre Team stellt. Nach der Erstversorgung wird der Patient in der Regel auf eine Intensivstation oder direkt in den Operationssaal verlegt.

Um 23 Uhr wurde Gerd auf die Intensivstation gebracht. Die ganze Zeit über hatte mich niemand über seinen Zustand informiert, niemand mit mir gesprochen, und nur durch eine sich in dem Moment öffnende Aufzugstür konnte ich gerade beobachten, wie ein Krankenbett mit einem Schwerstkranken vorbeigeschoben wurde.
5 Sterne
Mitreissend geschrieben... - 29.07.2018
Silke Alber

Ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen....ergreifend, mit nehmend durch die Flure des Krankenhauses, der ReHa- Einrichtungen und auf die Reisen....spürbar die Nöte und der Seelenpein der Autorin, die versucht, ohne ihren Mann aus dem Blick zu verlieren, bei sich selbst zu bleiben...und trotz aller Schwierigkeiten und Belastungen, die man beim darüber nachdenken fast nicht ertragen kann, den Sinn dahinter zu erkennen, drn Wert, denn diese Lebenszeit für alle Beteiligten fühlbar macht!Ganz großen Respekt! Alles Liebe! Und danke für den Mut das auszudrücken!!

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