Miskê Pîçkole, das kleine Mäuschen

Miskê Pîçkole, das kleine Mäuschen

Ein kurdisches Märchen

M. Gazi Kiliç


EUR 17,90
EUR 10,99

Format: 18 x 26 cm Hochforma
Seitenanzahl: 50
ISBN: 978-3-903271-23-4
Erscheinungsdatum: 02.07.2019
Miskê Pîçkole, ein kleiner Mäuserich, lebt glücklich und zufrieden, bis er bemerkt, dass alle Mäuslein bis auf ihn groß werden. Schließlich macht er sich auf den Weg zu Onkel Maus, der ein großer Heiler ist. Ob er Miskê Pîçkole helfen kann?
Vorwort

Ich habe das Licht der Welt im Meer der kurdischen Sprache erblickt. Seit meiner Geburt schwimme ich in diesem unendlichen Ozean, von welchem ich bis heute weder den Untergrund noch das Ufer gesehen habe. Die Geschichte von der kleinen Maus habe ich vor einundzwanzig Jahren für meine Tochter geschrieben, weil sie weder in der Nacht noch tagsüber schlafen wollte. Sie wollte immer wach bleiben, um nichts zu versäumen, ihr Lerntempo war unvergleichlich.

Natürlich ist es eine große Freude, mit den Kindern wach zu bleiben und zu spielen, vor allem, wenn man genug Zeit dazu hat und ausreichend spielen kann. Wir haben von dieser Freude einen großen Teil in Anspruch nehmen können, dafür sind wir unseren Kindern dankbar!

Die Geschichte von der kleinen Maus ist ein Mini-Tröpfchen aus dem Ozean der kurdischen Sprache, welches ich den Kindern der Welt und den Leserinnen und Lesern schenken möchte. Ich hoffe, dass die Geschichte von der kleinen Maus innerhalb kürzester Zeit in mehrere Sprachen übersetzt wird und in die Hände aller Kinder dieser Welt gelangen kann.

Bei der Vorbereitung dieses Buches bekam ich tatkräftige Unterstützung von meiner Frau Elçin Aksak-Kiliç. Sie hat mich davon überzeugt, dieses Buch zu veröffentlichen, ohne sie wäre es weiterhin in einer Schublade verborgen geblieben. Mit ihren pädagogischen Ratschlägen haben Frau Renate Neubauer und Frau Elçin Aksak-Kiliç den Inhalt des Buches gestärkt. An der Übersetzung ins Deutsche haben Frau Amadia Kiliç und Frau Elçin Aksak-Kiliç gemeinsam gearbeitet. Herr Ziya Avci hat das Manuskript im Hinblick auf die jeweils gängigste Schreibweise kontrolliert und hiermit eine große Hilfe geleistet, um die Version in Originalsprache noch fließender zu machen. Für die Flüssigkeit der Übersetzung und die letzten Kontrollen haben Frau Renate Neubauer und Frau Bianca Brenner gesorgt.

Die Illustrationsarbeiten wurden von Frau Renate Neubauer und Frau Elçin Kiliç übernommen – Frau Renate Neubauer hat illustriert und Frau Elçin Aksak-Kiliç hat durch ihre Ratschläge dafür gesorgt, dass die Illustrationen kurdische Gesichtszüge bekommen.

An dieser Stelle möchte ich Frau Bianca Brenner, Herrn Ziya Avci, Frau Renate Neubauer, Frau Elçin Aksak-Kiliç und Frau Amadia Kiliç meinen Dank aussprechen. Sie sollen lange und gesund leben und ihre Zeit in Frieden und Wohlstand verbringen.

Wohl dem, der sagen kann, dass seine Geschichte in die Hände der Kinder dieser Welt gelangt.

Ein weiteres Buch mit dem Titel „Mein Onkel, der Seemann war“ ist bereits in Arbeit.

M. Gazi Kiliç

Bombay – Mumbai, März 2017



Vor vierzigtausend Jahren lebte eine Gruppe von Mäusen in Mäusistan. Die Mäuse hatten ein friedliches Leben in großem Wohlstand. Die jungen Mäuse spielten miteinander, sie liefen von einem Loch zum anderen. Die hundert Jahre alten Bäume, die auf dem Boden lagen, waren ihr Zuhause. Ihr Essen waren Walnüsse, Eicheln und Getreide.

Am Anfang des Sommers wurden viele Maulbeeren reif, fielen auf den Boden und wurden somit zu Nahrung für die Mäuse. Die Maulbeeren schmeckten ihnen sowohl frisch als auch trocken hervorragend. An Futter fehlte es den Mäusen nicht. Mäusistan war außerdem reich an Wasser und die Mäuse lebten in Saus und Braus. Ihr Land war wie ein süßes Paradies.
Die Mäuse freuten sich über jedes neugeborene Mäusemitglied in ihrer Gruppe. Immer, wenn eine kleine Maus das Licht der Welt erblickte, wurde mit großer Freude gefeiert.
Diese Feier dauerte vierzig Tage. Musiker kamen, Musiker gingen. Mit ihren vielen Instrumenten wie dem Def, dem Tembur, der Harfe und der Oboe versetzten die Musiker und Musikerinnen die Mäuse in andere Welten.
In der Gruppe hatte jedes Mäusemitglied eine Aufgabe. Die jungen Mäuse mussten keine anderen Aufgaben erledigen als zu spielen und zu spaßen, denn für die Kleinsten war es verboten zu arbeiten. Sie lernten durch das Spielen und den Spaß vieles für ihre Zukunft.

In der Mäusegruppe der Kleinen war ein Mäusejunge, der nicht wuchs. Seine Freunde hänselten ihn und nannten ihn Miskê Pîçkole, kleines Mäuschen. Am Anfang gefiel ihm dieser Name. Die anderen Mäuse hatten auch Spitznamen, etwa Haro – Schlimmer, Agir – Feuer, Bizê – Zicklein, Rindî – Hübsche, Bizut – Feurige, Brusk – Blitz, Lezo – Eilende, Bulê – Bucklige, Rot – Lange, Sivê – Dünne und viele andere.

Rasch wurden die kleinen Mäuse große Mäuse und somit auch vollwertige Mitglieder der arbeitenden Gruppe. Nur der kleine Mäusejunge hatte eine Besonderheit: er konnte nicht wachsen und blieb tatsächlich ein kleines Mäuslein, wie sein Name schon sagte.

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