9. Elisabeths Buchhaltung und Bilanzierung. Vereinfachte Theorie der Buchführung in Regenbogenfarben

9. Elisabeths Buchhaltung und Bilanzierung. Vereinfachte Theorie der Buchführung in Regenbogenfarben

Andrea Rosemarie Arnold


EUR 13,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 78
ISBN: 978-3-95840-836-4
Erscheinungsdatum: 23.05.2019
Andrea Rosemarie Arnold ist fasziniert von Zahlen, ihrer Symbolik und dem Umgang der Menschen mit ihnen. Dieses Buch ist die Fortsetzung ihrer Bücher über Gott und die Zahlen und beschäftigt sich mit der Zahl 9 und der Verbindung zu Gott.

Hallo liebe Leserin und lieber Leser,

jetzt falle ich gleich mal mit der Tür ins Haus. Oder ich könnte auch sagen, dass der Rosenbogen offen ist.
Gleich zu Beginn des Buches denke ich über das Cover nach. Um mir ein Bild vom Inhalt des Buches zu machen. Es sind die folgenden Überlegungen, die ich mache:
Cover: Die 9 steht auf einem Kreis; dieser Kreis ist ein getöpferter Kreis, der in der Erde steckt. Die Farben der 9 sind Regenbogenfarben auf erdbraunem Hintergrund. Das Schild steht neben einem Rosenbogen. Mensch sieht von einer grünen, ein wenig braun gefleckten, von der intensiven Sonneneinstrahlung befleckten, leicht ruinierten Wiese, durch ein Tor mit blühenden pinken Rosen hindurch auf den Regenbogenhimmel; auf der anderen Seite sind Wolken am Himmel. Der Titel ist in dunkelblau geschrieben. Marie Likisch ist auch in blau dünn geschrieben. Über dem Bild. Bei Marie steht ein rotes Herz für das „e“.

Hallo Du, nochmal,
ich bin die Andrea und dies ist nun mein 9. Buch. Ich schrieb 7 Bücher unter dem Namen Marie Likisch. Und ein Buch unter meinem richtigen Namen Andrea Rosemarie Arnold. Und nun gibt es dieses Buch von mir. In meinem allerersten Buch wies ich auch auf ein Geschichtsbuch der Pfarrei Veitsaurach hin; hier sind die historischen Wurzeln von mir veröffentlicht. Von vielen anderen Menschen und deren Leben und ihren Häusern in den Dörfern unserer Pfarrgemeinde auch. Der Schwerpunkt ist gleichermaßen vom Immateriellen zum Materiellen gelegt. Von den Menschen zu ihrem Besitz. Das Eigentum, das sich die Menschen gegenseitig zustanden, wird ausführlich erklärt. Auch die Regeln, die zu dieser ungleichen Verteilung führten. Wie die Regeln im Detail zustande kamen, erklärt das Buch, der Verfasser ist Ludwig Hefele, leider nicht. Das dicke Buch ist eine interessante Kombination und Auflistung von den Menschen und ihren Anwesen. Ich finde es spannend, etwas über meine Vorfahren zu erfahren. Ich hätte es sonst nicht gewusst. Die Vergangenheit, die jetzt in die Gegenwart und auch in die Zukunft reicht, ist ein fesselndes Thema.
Ich habe noch eine andere Verbindung zu der Zahl 9. Es gibt sogar viele Zusammenhänge. Eine Verbindung ist, dass ich in einem Haus mit der Hausnummer 9 wohne. In unserem Dorf sind alle Häuser durcheinander nummeriert. Ein Postbote hat es da schwer, die Häuser zu finden. Das ist historisch bedingt. Die Häuser wurden in der älteren Vergangenheit im Kreis um die Kapelle nummeriert. Später kamen andere Häuser hinzu. Diesen wurden dann weiter Zahlen, die noch frei waren, gegeben. Oder es wurden die Ziffern einfach weitergezählt und vergeben. Es gab zum Beispiel bei meinem Elternhaus noch ein Austragshäusle mit der Nummer 8 für die ältere Generation. Dieses Haus wurde irgendwann aufgelöst und ist zurzeit eine Garage. Und die Nummer 8 wurde dann an ein anderes Haus verteilt. Nun besteht ein Zahlenwirr bei der Nummerierung der Häuser. Eine ordnende Funktion hat diese Nummerierung nur bedingt.
Außerdem ist in meinem Geburtsdatum auch eine 9. Ich bin am 01.05.1973 geboren. In meiner Postleitzahl ist auch die erste Zahl eine 9. Es gibt noch andere Analogien, die ich allerdings nicht aufzählen möchte. Zahlen faszinieren mich schon immer. Und in meiner Arbeit im Kiosk kann ich mit Zahlen hantieren und in Geld und Produkten umsetzen. Dauernd zähle und rechne ich. Die Zahlen 0,1,2,3,4,5,6,7,8,9 sind total wichtig und haben alle eine Bedeutung.
In dem Buch „Symbolik und Bedeutung der Zahlen“ erklärt der Autor Hajo Banzhaf, dass die Zahlen nicht nur Mengen ausdrücken, sondern auch jeweils ihre eigene Qualität besitzen. Schon für den griechischen Philosophen Pythagoras waren Zahlen Symbole einer göttlichen Weltordnung und der Schlüssel zu den harmonischen Gesetzen des Kosmos. Der Autor Hajo Banzhaf beschreibt die Zahlen wie folgt:

0 = Die Zahl des uranfänglich Ganzen
1 = Die Zahl des unteilbaren Einen
2 = Die Zahl der Polarität
3 = Die göttliche Zahl
4 = Die irdische Zahl
5 = Die Zahl des Menschen
6 = Die vollkommene Zahl
7 = Die heilige Zahl
8 = Zahl des Gleichgewichts
9 = Zahl der Initiation

Ich übernehme nun die Ausführungen des Autors. Um das Wesen der Zahlensymbolik zu verstehen, ist es gut, sich zunächst klarzumachen, dass es dabei nicht um „ausgedachte“ Zuordnungen geht. Wie bei jedem echten Symbol handelt es sich auch hier um eine Bedeutung, die sozusagen „vorgefunden“ wird, die vom Bewusstsein erkannt, aber nicht gemacht wird. Diese Erkenntnis verdanken wir vor allem der Tiefenpsychologie und dabei insbesondere C. G. Jung, der zeigen konnte, dass das Unbewusste sich in Bildern und Symbolen ausdrückt, die es nicht zuvor erlernen muss. Unser heutiges Bewusstsein muss dagegen mit dieser Symbolsprache erst vertraut werden, um deren Bedeutung nach und nach immer tiefer zu verstehen, selbst wenn es sie wahrscheinlich niemals umfassend begreifen kann. Es heißt in dem Buch auf Seite 14: „Dieses tiefe Symbolverständnis gilt zumindest für die einstelligen Zahlen, denen eine archetypische Qualität zu eigen ist. Sie spielen auch in der Jung’schen Traumdeutung eine wichtige Rolle.“ Ich selbst denke, das Bewusstsein der Menschen muss sogar von der Zahlensymbolik getrennt werden. Und es geht darum, dass jeder Mensch gleichwertig ist. In keine Zahlen eingeordnet wird. Sich Menschen keiner Zahl unterordnen. Obwohl mich natürlich die Zahlen und deren Benutzung auch faszinieren. Allerdings nur, wenn sie das Leben der Menschen bereichern und nicht einengen. Und niemand nach Zahlen als Mensch bewertet wird. Ich bin Kommunistin; meine Haltung zu Zahlen ist die Konsequenz meiner Einstellung und meines christlichen Menschenbildes. Und wir sind da alle Kinder Gottes. Also gleichwertig. Die Gotteskindschaft wiederhole ich in all meinen Büchern. Ich finde es wichtig, dass Menschen dies immer wieder hören und beherzigen.
Der Gebrauch der Zahlen ist total vielfältig und umfangreich. Ich kann gar nicht alles aufzählen. Das ganze Leben und viele Abläufe auf der Erde werden in Zahlen umgerechnet. Angefangen bei der Anzahl der Menschen und der Zeitrechnung und so weiter und so fort. Ein Leben ohne Zahlen ist auf der Erde nicht denkbar. Alles kann auf Zahlen reduziert und ausgedrückt werden. In allen Schulfächern und damit Lebensbereichen ist das der Fall. Bei meiner Arbeit im Kiosk begegnen mir Zahlen. Der Einsatz ist, beispielsweise Geldwert. Als Produktcode. Als Lottozahl. Als Wert auf einer Briefmarke. Als Remissionspaket von Zeitungen, die ich beschrifte. Als Datum der Zeitschriften. Natürlich sind die Buchstaben auch wichtig. Jedoch möchte ich meinen Fokus nun auf die Zahlen legen. Ich lernte im Arabischkurs, auch die Zahlen auf Arabisch zu schreiben. In der Schule lernten wir auch die römischen Zahlen. Ein interessantes Thema, zu dem es viel interessante Literatur gibt. Und letztendlich wird das Leben auch in Zahlen und Geld berechnet, um Handel und Versorgung zu garantieren. Die Menschen erfanden Geld als Tauschmittel, um alle Dinge zu erhalten, die sie wollten. Darüber habe ich ja in meinen anderen Büchern schon geschrieben.
Es gibt eine Kartenreihe, die heißt „Wortschatz“. Nach dem Wort „WORT“ ist eine dreizackige Krone gemalt und darunter kommt das Wort „SCHATZ“. Ich begegnete den Karten in dem Kiosk, in dem ich arbeite. Ich kaufte viele dieser Karten mit den verschiedensten Bildern und Gedanken. Eine Karte trägt diesen Gedanken: „Es gibt Augenblicke, die zählen nicht die Dinge.“ Und diese Augenblicke sind mir wichtig. Und solche schöne Zeiten möchte ich in meinem Leben. Am besten durchgehend. Das Zählen soll nur Nebensache sein. Dann geht es wirklich um die Magie der schönen Zeit und eines erfüllten Lebens. Als ich diese Zeilen zuerst las, ganz flüchtig, verdrehte ich versehentlich diesen Satz in der Erinnerung. Und ich erinnerte mich an diesen Satz: „Es sind die Augenblicke die zählen, nicht die Dinge.“ Und diesen Satz finde ich wunderschön. Mit „Augenblicke“ meine ich hier das Sehen der Menschen.
Während ich dieses Buch schreibe, ist tatsächlich auch ein Maler bei uns im Haus, der die Fenster streicht. Ich räume die Fenster ab und putze danach. Die 46 Jahre alten Kiefernfenster haben es dringend nötig. Sie wurden in der Schreinerei meines Opas mütterlicherseits angefertigt. Opa baute sie auch ein. Während des Umräumens fand ich auch alte Bilder und einen Spiegel, den ich beschreiben werde. Das Soldatenbild und das Jesusbild gibt es so wirklich. Auch die Hochzeitsbilder und Kommunionsbilder gibt es.
Auf dem Cover ist ein Rosenbogen, also eine Tür abgebildet. Über Rosen erzählte ich schon eine Menge. Hier geht es um einen Rosenein- und -ausgang. Solche Rosenausgänge sah ich in unserer Gegend schon öfter und sie begeistern mich. Darum wählte ich auch so einen Bogen. Und Türen und Bögen öffnen ja in eine andere Welt. Darum dieses Cover.
Im Verlauf dieses Buches lasse ich Sahra sprechen. Sie ist eine fiktive Figur und lebt als Schriftstellerin in Nürnberg. Viel Spaß beim Lesen und vielleicht ein paar wertvolle Tipps.

Herzlich, Andrea



Der Roman: ?„Elisabeths Buchhaltung und Bilanzierung“

Ich bin Sahra. Ich arbeite als Schriftstellerin in Nürnberg und bin Mama von drei Kindern und Single. Heute schreibe ich jedoch nicht über mich, sondern denke mir ein Pseudonym für meine Hauptfigur aus. Der Künstlername der Romanhauptfigur ist Elisabeth Eva Hildegard Monika Arnold-Müller. Eva heißt die Patin von Elisabeth. Daher der Name. Hildegard ist eine Tante und Monika die Großmutter. Elisabeth arbeitet als Hauswirtschafterin in einer Seniorenwohngruppe und ist glücklich mit Friedrich liiert. Die beiden haben 3 erwachsene Töchter zwischen 18 und 22 Jahren. Die Töchter benannten sie nach den Zweitnamen von Elisabeth. Die Älteste heißt Eva, dann kommt Hildegard und dann Monika. Elisabeth schwebt mit ihrem Lebenspartner immer noch auf Wolke 9. Im Deutschen ist es die Wolke 7. Im Englischen die Wolke 9. Und weil es mein 9. Buch ist, übernehme ich die englische Zahl. Also die beiden schweben auf Wolke 9. Sie lieben sich und sind überaus glücklich miteinander. Sie freuen sich auf jeden gemeinsamen Tag. Und weil ich, und damit Elisabeth, so fasziniert von der Zahl 9 bin, will ich/sie darüber ein Buch schreiben. Ich, Sahra, schwebte mit meinem Expartner Stefan im 7. Himmel. Von einem erneuten Verliebtsein bin ich im Moment weit entfernt. Von einer Wolke 9 kann ich nicht sprechen. Von jetzt an spricht Elisabeth. Sie macht sich Gedanken über Gott und die Welt. Eigentlich über alles. Elisabeth redet auch in der Ich-Form. Ich als Autorin kann mich dann auch leichter in sie hineinversetzen. Meistens sind Elisabeths Gedanken auch meine Gedanken. Allerdings ist das Tun von Elisabeth dann imaginär und kein tatsächliches Tun. Dieses Tun könnte jedoch durchaus sein. Es ist ein Tun in der Phantasie. Es ist jedoch ein sinnvolles Tun. Denn einen Schmarrn will ich ja nicht denken und schreiben. Und von nun an erzählt Elisabeth:
Mein Leben. Ich bin Elisabeth.

Heute ist der 25.6.2018. Und mein Lebenspartner und meine Kinder sind alle bei ihrer Arbeit und ihrer Tätigkeit. Ich habe gerade mehrere Tage Urlaub von meiner Tätigkeit bei der Seniorengruppe. Davor arbeitete ich auf einer Säuglingsstation. Dann kochte ich für Schulkinder in einem Hort. Dann in einer Werkkantine für Erwachsene und nun in dieser Wohngruppe. Ehrenamtlich half ich mal in einer Suppenküche. Das verkraftete ich aber nicht lange: Diesen Leuten wäre mit Geld ein selbstständiges Leben geschenkt und ermöglicht worden. Das hatten sie jedoch nicht und mussten sich unselbstständig bekochen und ernähren lassen. Das packte ich nicht. Und seitdem setze ich mich für Sozialismus ein. Ich weiß nun, dass das Wort „asozial“ nur für Menschen gilt, die nicht teilen. Wer nicht teilt, ist asozial.
Zuerst erledige ich meinen Haushalt. Dann schaue ich meine Mails und mein Handy kurz durch. Ich bleibe bei einer Mail von „Vivat! Christliche Bücher und Geschenke“ hängen. Der Impuls für den heutigen Tag ist aus dem Evangelium. Mt, 7,1 wird zitiert: „Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!“ Mich fasziniert dieser Satz. Er besagt, dass wir Bewertungen sein lassen und uns letztendlich auf Gottes Einschätzung verlassen sollen. Und auch den Mitmenschen sollen wir nicht verurteilend gegenübertreten, sondern miteinander ausdiskutieren, was richtig ist und was nicht. Es steht noch ein Gebet dabei: „Du, Gott, schenkst uns eine Ordnung der Liebe. In dieser Ordnung möchtest du selbst, soll dein Klang alles bestimmen, du, der du die Liebe bist. Wie wird das Lied klingen, wie wird die Schöpfung singen, wenn der Klang aus Liebe ist?“ Ich finde das Gebet recht poetisch und finde toll, dass Gott die Liebe ist. Auch in dem Buch, das ich gerade lese, wird Gott als die Liebe definiert. Es ist das Buch „Die Seele der Welt“ von Frédéric Lenoir. Es geht in dem Buch um das spirituelle Wissen der Welt. Auf der Hinterseite des Buches wird der Inhalt erklärt: „Sieben Weise folgen einem inneren Ruf und finden sich in einem tibetischen Kloster ein. Angesichts einer drohenden Weltkatastrophe sprechen sie über die großen Menschheitsfragen – wie Körper und Seele, wahre Freiheit, Tugenden, Liebe, den Sinn des Lebens – und das, was ihre unterschiedlichen Religionen und spirituellen bzw. philosophischen Traditionen miteinander verbindet.“ Mir gefällt der Satz auf Seite 91: „Die Moral ist das Gesetz der Vernunft, die Liebe aber das Gesetz des Herzens.“ Und auf Seite 125 gefällt mir: „Achtsam sein und im gegenwärtigen Augenblick verankert, in allem, was wir tun und fühlen, mit allem, was wir sind: Dies ist einer der Schlüssel zu einem guten Leben.“ Das Buch erzählt davon, dass es Liebe in den unterschiedlichsten Formen gibt. Von der Liebe zu Eltern und Kindern, von Partner zur Partnerin, von Menschen untereinander, zwischen Freunden, zur Heimat, zur Kunst und zur Religion und zu Gott und zu Sonstigem. Ich bin der Meinung, dass Empathie die wichtigste Form der Liebe ist.
Auf dieses Buch wurde ich im Französischkurs aufmerksam. Die Lehrerin erzählte über die wichtigsten französischen Autoren und deren Bücher. Sie gab uns ein Skript. Wir stiegen mit der Frage ein, was uns an Literatur so fasziniert. Und manche Teilnehmerinnen sprachen davon, sich in die Figuren hineinversetzen zu können und da ganz mitzufiebern. Andere fanden die Gedanken und beschriebenen Lebensweisen in einem Buch interessant. Andere wollten sich Wissen aneignen und ich sagte, dass ich auch selber schreibe, um meine Gedanken mitzuteilen. Und meine Gedanken anderen zugänglich zu machen. An sich finde ich ja Bücher langweilig. Sie sind beschriebenes Papier, in das ich ganz hinabtauchen kann, um die Gedanken und Geisteshaltungen und Einstellungen von anderen Menschen zu ergründen. Aber es ist nur ein gedankliches Konstrukt. Das Leben passiert im Umgang mit anderen. Die Sinne kann ich nur woanders vollständig einsetzen. Im Tun und Machen.
Wir sprachen über die verschiedenen Epochen und deren Werke. Über französische Bestseller. Ein Satz blieb mir in besonderer Erinnerung. Er stammt von Voltaire. Dieser Mann lebte von 1694 bis 1778. Er schrieb das Werk „Candide“. Und für den letzten Satz seines Buches brauchte er über 4 Wochen. Leider weiß ich den Inhalt des Buches nicht mehr. Den Satz finde ich so gut, dass ich mir den merkte. Er lautet: „Man muss seinen Garten bestellen.“ Das ist mehrdeutig für mich. Zum einen bedeutet das, dass ich mich um mein Zeug kümmern muss. Es bedeutet auch, dass ich einen Garten bestellen und bearbeiten soll, um die Früchte zu ernten. Es ist wörtlich zu nehmen. Und es bedeutet, dass ich mich um wichtige Dinge kümmern muss, weil es sonst nicht rundläuft. Vorsorge ist zu treffen und kostet Mühe und Arbeit. Und der Garten ist im weiteren Sinne auch die Natur und die Umgebung. Und auch die Mitmenschen. Wir sangen auch Lieder von Edith Piaf. Die Melodien finde ich toll, wobei mir manchmal nicht gefällt, dass sie sich in ihren Texten für einen Mann zum Affen macht, sich die Haare für ihn färbt und zu bedingungslos liebt. Den Anspruch auf Gegenliebe und Wertschätzung habe ich schon. Für mich ist Liebe Geben und Nehmen. Nicht nur einseitiges Geben. Ich finde jedoch auch, dass die Melodien und Texte Meisterwerke sind. Bei der Hausarbeit höre ich mir die französischen Chansons an, mit ihrer Leichtigkeit. Es ist ein wirklicher Hörgenuss. Und beim Singen fällt mir die französische Sprache ganz leicht. Es gibt ja auch die These, dass sich alle Sprachen aus dem Singen entwickelten. Und meine Kinder sangen und krähten als Kleinkinder wirklich sehr. Erst später lernten sie die Melodie und die Wörter der deutschen Sprache. Es ist ein interessantes Thema.
Morgen hat meine älteste Tochter Eva Geburtstag. Sie wird 25 Jahre alt. Sie studiert Jura und lebt als Single. Nach eigenen Angaben sehnt sie sich nach einem passenden Partner, der sie respektiert, auf Augenhöhe. Ich kaufte für sie eine CD mit christlichen Liedern. Und auf dieser CD ist das Lied „Vergiss es nie“. Der Originaltitel laute: „I got you“. Text und Musik: Paul Janz; DT. Text: Jürgen Werth. Den Text finde ich mega. Es geht darum, dass ich, und jeder, Mensch eine Idee Gottes ist. Jeder Mensch ist ein Gottesgeschenk. Und jeder Mensch sieht die Welt anders. Jeder Mensch ist einmalig.
Allerdings stimmt der Satz „Du bist reich, egal, ob mit oder ohne Geld“ nur bedingt. Denn Leben ist das Kostbarste, was es gibt. Allerdings ist ohne Geld in diesem Wirtschaftssystem ein Leben nicht möglich. Weil alles in Geld umgerechnet wird. Auf Zahlen reduziert wird. Sachen und Dienstleistungen bekommen einen bestimmten geldlichen Wert zugeschrieben. Mal mehr, mal weniger. Ob diese Einteilung sinnvoll ist, ist auch eine Frage. Weil viele Sachen übersehen werden. Oder ist es überhaupt fair, bestimmte Sachen zu berechnen und andere wieder nicht?
Ich besorgte für meine Tochter außerdem eine Karte. Darauf steht: „Für meinen Goldschatz.“ Sie ist ja für mich ziemlich wertvoll und ein unbezahlbarer Schatz. Und es sind noch ein paar Kröten, als Prinzen verkleidet und mit Goldkrönchen, abgebildet. Es steht darunter: „Ein paar Kröten für Dich.“ Ich lege ein paar „Kröten“ in die Karte hinein. Also sind die Kröten Geld. Genauer gesagt, 50 Euro. Dies tue ich für meinen Schatz, also meine Tochter. Und die verwunschenen Prinzen, wie bei in dem Märchen mit der goldenen Kugel, sind keine echten Prinzen, sondern Geld.
Ich schreibe in die Karte: „Liebe Eva, hier sind ein paar (Geld-)Kröten für dich. Den echten Prinzen wie in dem Märchen,Die goldenen Kugel’ wünsche ich dir noch. Außerdem wünsche ich dir alles Gute und Gottes Segen zum Geburtstag. Deine Mama und dein Papa.“
Das Wort „Kröten“ ist ja so vieldeutig. So absolut mehrdeutig. Es können die wirklichen Kröten in der Natur sein, für die Krötenzäune errichtet werden. Oder es kann Geld sein. Ich selber sage ja immer, dass ich keine Kröten schlucken will und zu viele Kröten schlucken muss, Kompromisse eingehen muss, weil es das Geldsystem so vorgibt. Das finde ich so furchtbar. Wobei wir nun beim eigentlichen Thema sind.


Zahl 9

Ich will ja viel über Zahlen reden. Und Zahlen haben eine tiefere Bedeutung. Schon seit Urzeiten. Pythagoras meinte: „ Die Zahl ist das Wesen aller Dinge.“ Das mag sein. Der Mensch ist davon ausgenommen. Sein Wesen ist, Kind Gottes zu sein. Ich wurde auf das Buch „Symbolik und Bedeutung der Zahlen“ von Hajo Banzhaf aufmerksam. Viele Zahlen und deren Bedeutung sind darin ausführlich erklärt. Mich interessiert besonders die Zahl 9. Schließlich heißt ja mein ganzes Buch so. Sie wird als „Zahl der Initiation und der Sammlung vor dem Schritt ins Neue“ beschrieben. Ich erlaube mir, auf Seite 105 und folgende, manches über die Zahl abzuschreiben. Ich finde diese Zahlensymbolik so faszinierend. „Als letzte einstellige Zahl symbolisiert die Neun die Schwelle am Übergang in eine neue Ebene, einen höheren Bereich, zu einem höheren Bewusstsein.“ „Obwohl die meisten Menschen den Schriftzug andersherum machen, ist auch das Schriftzeichen 9 ein Symbol für den Weg von Außen nach Innen, wohingegen ihr Kehrbild, die 6, als fruchtbare Zahl gilt, die aus sich herausgeht.“ „Die Verknüpfung von neu und neun findet sich in zahlreichen Sprachen, in denen die beiden Worte verwandt, wenn nicht sogar identisch sind oder zumindest auf eine gemeinsame Sprachwurzel zurückgehen.“ Z.B. auf Spanisch nuevo und nueve. Die Worte sind auch im Deutschen, Lateinischen, Italienischen, Französischen und Portugiesischen ähnlich. „Als Zahl der Sammlung und der Vorbereitung spielt die Neun eine Schlüsselrolle in Einweihungsriten in aller Welt. Es sind neun Stunden, Tage, Nächte, Wochen, Monate oder Jahre, die dem Initiationsschritt vorausgehen. Vielleicht sind die neun Monate, die wir im Bauch der Mutter heranreifen, wir in die diese Welt initiiert werden, ein Vorbild dazu gewesen. Pythagoras, der Vater der abendländischen Zahlensymbolik, verbrachte, in schwarze Wolle gekleidet, dreimal neun Tage in einer Zeusgrotte, um in die Mysterien eingeweiht zu werden. Berühmt sind neun Tage und Nächte, die der nordische Gott Odin hängend in der Weltenesche Yggdrasil verbrachte, bis er die Runen entdeckte und darüber Weisheit fand. Die Weltenensche selbst ist ein Symbol des Kosmos. Sie hat neun Äste, die sich über die neuen Welten erstrecken, aus denen nach germanischen Glauben das Universum besteht. So wundert es nicht, dass die Neun in vielen schamanischen Riten eine wichtige Rolle spielt. Und nach C. G. Jung heißt es in Mythen und Märchen vom Schatz, dass er während neun 9 Jahren, 9Monaten und 9 Nächten emporblüht. Wenn er dann in der letzten Nacht nicht gefunden wird, sinkt er wieder hinab und das Spiel kann von vorn beginnen.
Aber auch in den wenigen, dem Abendland verbliebenen Initiationsriten hat sich die Neun als Symbolzahl erhalten. In hermetischen Orden, etwa den Rosenkreuzern, gibt es neun Grade der Einweihung und in katholischen Ordensgemeinschaften symbolisiert die Zahl heute die Zeit der Sammlung vor dem endgültigen Schritt. So legt der Novize bei den Franziskanern und bei den Benediktinern zunächst ein zeitlich begrenztes Gelübde ab. Erst das ewige Gelübde im neunten Jahr bindet ihn auf Lebzeiten an den Orden.
Als Potenzierung der göttlichen Drei (3 x 3) hat die Neun eine starke religiöse Bedeutung. In matriarchalen Kulturen finden wir sie als Facetten der Großen Göttin, wovon noch die neun Musen zeugen, die auf dem Parnass wohnen, aber auch die neunköpfige Hydra.
Im Christentum gibt es die Vorstellung von neun himmlischen Engelschören und einem neunstufigen Himmel, wie ihn Dante beschrieben hat: Über den acht Sphären der sieben Planeten und des Fixsternhimmels wölbt sich als neunte Sphäre ein sternenloser Kristallhimmel, der die Schwelle zum Empyreum bildet, dem Ort der Seligen. Und in der Bergpredigt sind es neun Seligpreisungen, mit denen Jesus diesen Weg weist.“
Im Buch sind die neun Seligpreisungen aus der Bergpredigt (Matth. 5,3–11) aufgeführt. Ich schreibe sie auch ab:

Selig, die arm vor Gott sind; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig, die Trauernden; denn sie werden getröstet werden.
Selig, die keine Gewalt anwenden; denn sie werden das Land erben.
Selig, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit; denn sie werden satt werden.
Selig die Barmherzigen; denn sie werden Erbarmen finden.
Selig, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig, die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden.
Selig, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn ihr um meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf alle mögliche Weise verleumdet werdet. Freut euch und jubelt: Euer Lohn im Himmel wird groß sein.

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