Samtige Nacht
Eine Auswahl lyrischer Texte
Marion Joch
Leseprobe:
Verwunschen
Verschlung’ne Pfade führen hin –
ins wuchernd’ wilde Rosenland,
verträumte Knospen öffnen zart
ihr rotes Kleid im Morgenglanz.
Ihr Schritt so leicht auf Blütenwolken –
Torbögen streifend voller Dolden,
murmelndes Rauschen der Brunnengötter,
ruhendes Schloss hinter Efeublättern.
Goldene Löwen auf Perlmuttsteinen,
spielendes Licht zwischen schimmernden Säulen.
Auf weißen Stufen ein anmutig’ Wesen,
das plötzlich verschwindet –
wie nie da gewesen.
Sie reckt den Kopf, doch er ist fort –
ihr verwunsch’ner Zauberort:
Wasserschloss und Rosenreich
versunken sind im Meer der Zeit.
***
Mondlicht
Alle Lieb’ ich verloren hab’,
es blieb nur das dunkle Grab.
Auf dem kalten Stein sich mein Haar ergießt,
eine Träne hinunterfließt.
Silbrig das Mondlicht auf dem Marmor aufblinkt:
Dort, wo nun liegt mein einziger Ring,
den du mir gabst vor dreitausend Jahr’n,
als wir noch unsäglich glücklich war’n.
Verschlung’ne Pfade führen hin –
ins wuchernd’ wilde Rosenland,
verträumte Knospen öffnen zart
ihr rotes Kleid im Morgenglanz.
Ihr Schritt so leicht auf Blütenwolken –
Torbögen streifend voller Dolden,
murmelndes Rauschen der Brunnengötter,
ruhendes Schloss hinter Efeublättern.
Goldene Löwen auf Perlmuttsteinen,
spielendes Licht zwischen schimmernden Säulen.
Auf weißen Stufen ein anmutig’ Wesen,
das plötzlich verschwindet –
wie nie da gewesen.
Sie reckt den Kopf, doch er ist fort –
ihr verwunsch’ner Zauberort:
Wasserschloss und Rosenreich
versunken sind im Meer der Zeit.
***
Mondlicht
Alle Lieb’ ich verloren hab’,
es blieb nur das dunkle Grab.
Auf dem kalten Stein sich mein Haar ergießt,
eine Träne hinunterfließt.
Silbrig das Mondlicht auf dem Marmor aufblinkt:
Dort, wo nun liegt mein einziger Ring,
den du mir gabst vor dreitausend Jahr’n,
als wir noch unsäglich glücklich war’n.