Gereimtes unserer Zeit

Gereimtes unserer Zeit

frisch.fromm.fröhlich.frei.frivol

Hans Jürgen Rompf


EUR 13,90
EUR 8,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 84
ISBN: 978-3-95840-066-5
Erscheinungsdatum: 05.04.2016
In 48 kurzweiligen und pointenreichen Gedichten fasst Hans Jürgen Rompf die Früchte seiner Fantasie und Erfahrungen aus dem Leben in unterhaltsame Reime. Es gibt Zeitkritisches, Nachdenkliches und Humorvolles - ein Gedichtband, so bunt wie das Leben selbst.
Ein guter Stern

Wenn unsere Gedanken auf die Reise gehen,
kommen sie an den Sternen nicht vorbei.
Wir wollen in die Zukunft sehen
und wollen wissen, was wird sein.
Das ist die Frage aller Fragen,
denn nur der liebe Gott hat hier das Sagen,
und damit er sich nicht blamiert,
hat er das ewige Leben vorprogrammiert.
Da sind sie nun die Visionen,
da denkt man gleich in neuen und grenzenlosen Dimensionen.
Denn einen guten Stern, den hätten wir dann gern
für unsere guten Seelen.
Vielleicht werden wir ja mal Chef vom Stern –
jetzt haben wir ihn noch mal so gern.
In einer Welt ohne Lug und Trug
und in grenzenloser Freiheit –
da wollen wir verweilen,
bis dass uns neue Aufgaben ereilen.

***

John Lennon

Seit vielen Jahren sage ich es ungeniert,
dass John Lennon nach wie vor fasziniert.
Als genialer Autodidakt
hat er es an die absolute Spitze gebracht.
So hat er permanent inspirativ agiert
und die Musikwelt revolutioniert.
Ich würde einiges geben, würde er heute noch leben.
Denn niemals zuvor gingen so viele Melodien ins Ohr.
Die aufgeschäumten Hysterien
werden bei den Fans nie verblühen.
Auch seine Texte und seine Stimme haben allerhöchstes Flair;
das war und ist music in the air.
Mit Tränen in den Augen möchte ich verbreiten:
John Lennon wird unübertroffen bleiben.

***

Der Außerirdische

Das ist klar, bedeutet die größte Herausforderung
in der Menschheitsgeschichte.
Da scheiden sich Dichtung und Fantasie,
denn schließlich gab es das ja noch nie.
Und die ganze Welt wird sich dann einig sein –
was sind wir doch so klein.
Zur Eroberung eines anderen Planeten
niemals selbst in der Lage,
ist diese höchst ungewohnte Situation
jetzt die größte Plage.
Bedrohlich am Himmel kreist das UFO
nun schon seit Tagen –
alle Abwehrversuche scheiterten
in verheerenden Karambolagen.
Die Lage scheint aussichtslos. – Was machen wir bloß?
Sollte das UFO nicht umdrehen,
lassen wir es über uns ergehen?
Was wird mit uns geschehen?
Werden wir dann untergehen?
Nein, so einfach ist das nicht,
denn Marmor, Stein und Eisen bricht,
aber unsere Liebe zum Leben nicht.
Die wichtigsten Politiker sollen sich weiter erhellen
und sich dem Außerirdischen stellen.
Das ist die einzige Chance für die Balance –
wenn nicht Feind, dann Freund.
Und Obama und Putin, diese Ferkel,
geben den Vortritt unserer Merkel.
Das ist dennoch okay.
Ansonsten vielleicht das o weh!
Die Straßen sind gänzlich leer gefegt.
Die Medien berichten unentwegt:
Wir halten Sie permanent auf dem Laufenden,
sagen die vor Respekt Schnaubenden.
Jetzt müssen wir alle alles überdenken,
da kann nur der liebe Gott die Geschicke lenken.

***

Das erotische Gedicht

Das Leben in unserer Mitten
dreht sich oft um schöne Sitten.
Und sein Glück immer neu entdecken,
hat seine Rundungen und seine Ecken.
So hat es vor vielen, vielen Jahren
auch Ritter Kunibert erfahren,
denn nicht nur auf den Turnieren wollte er brillieren.
Da sitzt sie nun vor ihrer Harfe, die Isolde.
Ach, wäre sie doch schon mein, diese Holde.
Ist sie doch am Hofe die mit Abstand begehrteste Zofe.
Mit Blick auf ihre Brüstung und auch auf ihre Taille
klappert es gleich in seiner Rüstung
und verschiebt sich das Emaille.
Das ist ihr nicht entgangen,
von mir wird er sich keine einfangen.
Wohl um zu wissen um ihre Gunst,
beginnt er gleich mit seiner Verführungskunst.
Und zu seiner Verwunderung
hat Isolde den mit Abstand meisten Schwung;
da kennt sie kein Erbarmen in seinen Armen.
Doch Ritter Kunibert hat sich gedacht:
Auf dass ich mich immer wieder erhole –
der Menschheit zum Wohle.

***

Dichter und Denker (das Comeback des Jahrtausends)

Das auf Erden kann so nichts werden,
sagte der liebe Gott nach einer Inspektion,
aber wen interessiert das schon?
Doch es muss dringend etwas geschehn,
sonst wird man ein großes Chaos sehn.
Auf die erneute Bekehrung des Menschen
ist er wie versessen,
diesmal mit Goethe,
denn an ihm hat er einen Narren gefressen.
Und was macht Goethe?
Der schluckt die Kröte!
Mein Herr, ich will es wagen,
also lass mich bitte nicht verzagen.
Zurückbeordert wieder auf Erden
kann ja alles nur besser werden,
hat sich der Chef gedacht.
Wenn er da mal nicht die Rechnung
mit den Menschen macht.
Mit schönen Weisheiten, Gedanken
und natürlich auch Gedichten
soll ich es richten.
Und wer erscheint alsbald in der Abendröte?
Wir wissen es schon, es ist der Goethe.
Über alle Maßen wird ihm bewusst,
hier gibt es mancherorts alles im Überfluss.
Er erkennt quasi auf einen Blick,
diese Menschheit hat einen Tick.
Das Hamsterrad aus immer schneller, größer,
höher, weiter
stimmt ihn alles andere als heiter.
Eure Umwelt wird ruiniert,
Eure Seelen werden ramponiert!
Wer nicht bewahrt, was Gott geschaffen,
der macht sich letztlich wieder zum Affen!
Denn Profit- und Machtstreben
bringen nicht den erwünschten Segen.
Mit Eurer Gentechnologie, Euren PCs und Eurem Geld
beschleunigt Ihr die ausgebeutete Welt.
Mephisto weiß, das wird heiß.
Der Aussichtslosigkeit seiner Mission bewusst
sagt Goethe schließlich mit viel Verdruss:
Ich verschwinde wieder auf den anderen Stern –
habt mich gern.

***

Charlie Chaplin

Ist mehr als eine besondere Größe.
Mit seinem außerirdischen Charme
gibt er sich niemals eine Blöße,
um sie alle zu umgarnen.
Unwiderstehlich, muss man dazu sagen,
wenn einen solche Füße überall hintragen.
Faszinierend seine Mimik – sein Blick:
Ihr habt doch den Tick.
Und mit seinem Frack, seinem Stock und seiner Melone
erreicht er mehr als Al Capone.
Diese Performance kommt nie wieder –
kniet vor ihm nieder!

***

Die groben Fans (die Hooligans)

Jaulen, maulen, saufen, raufen – und bei Verdruss
dem Gegner eins auf die Nuss.
Bei so viel Übermut tut nur eine Klatsche gut.
In der Horde sind sie die Größten,
allein gelassen die Entblößten.
Auf dem Kerbholz sind sie verewigt,
doch das stört sie wenig.
Und haben sie geistig nicht mehr alle zusammen,
wir können sie nicht in die Wüste verbannen.
Schenken wir ihnen die Aufmerksamkeit, die sie haben wollen,
denn sie sammeln ja die Knollen.
Wir werden die groben Fans zwar nicht vermissen,
doch Hartz IV lässt leider grüßen.

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