... und das Gute nehme ich mit!

... und das Gute nehme ich mit!

Eine glückliche, zufriedene und sinnerfüllte Zukunft durch die Balance zwischen seelischem und körperlichem Sein

Eva Spadinger & Angelika Preston


EUR 22,90
EUR 13,99

Format: 13,5 x 21,5 cm
Seitenanzahl: 258
ISBN: 978-3-99048-474-6
Erscheinungsdatum: 29.03.2016
Ein Weg um eigenverantwortlich und sinnorientiert sein Leben zu gestalten ist es, sich aus hemmenden Dynamiken seiner Beziehungssysteme zu lösen. Viele wertvolle Anregungen und Übungen samt theoretischem Hintergrund machen dieses Buch zu einem praktischen Begleiter.
3 WAS IST ASOS©?

ASOS© – die „Aufstellung von Strukturen offener Sys-teme“ – ist eine Visualisierungsmethode, mit der man in unterschiedlichsten Settings – im Einzelcoaching, im Aufstellungsseminar oder im Selbstcoaching – komplexe Fragestellungen beleuchten kann. Das Geniale an der Aufstellungsarbeit ist, dass der Klient selber in einer Beobachterposition bleiben kann, während er mittels Visualisierung der zu einer Fragestellung gehörenden Elemente Erkenntnisse erlangt, zu denen er sonst oft keinen Zugang hat. Die innere Komplexität wird durch das Sichtbarmachen im Äußeren vereinfacht, wodurch Lösungsmöglichkeiten fassbar werden.
ASOS© basiert auf einem systemischen Verständnis 3. Ordnung (Kapitel 4). Das bedeutet, dass jedes System wiederum Teil eines noch größeren Systems ist und eine bestimmte Aufgabe erfüllt, die für dieses größere System von Nutzen ist und es stärkt. Wir gehen davon aus, dass auch in einem sozialen System alles miteinander verbunden ist – wie in einem Körper. Jeder Teil, jede Zelle, jeder Nerv erfüllt eine Aufgabe, die den Körper in einem gesunden Zustand hält. Die Zelle kann sich nicht erlauben, nur an ihr eigenes Wohlbefinden zu denken, ohne auf das Wohlergehen des gesamten Körpers zu achten. So ist es auch in einem sozialen System nicht hilfreich, wenn der Einzelne nur auf sein eigenes Wohl bedacht ist und Handlungen setzt, die dem Wohl des Gesamtsystems schaden.
Der Mensch ist Teil verschiedener komplexer sozialer Systeme. Er ist immer Teil einer Familie, der Gesellschaft und oft Teil eines Unternehmens oder einer Organisation. Je nachdem, in welchem sozialen Kontext er sich gerade befindet, übernimmt er eine bestimmte Rolle, die das übergeordnete System aufgrund des Bedarfs im System definiert (Kapitel 4.2: Vom Haufendenken …). So ist diese Person in der Partnerschaft Mann oder Frau, in der Familie aber Mutter oder Vater und im beruflichen Kontext
z. B. Chef oder Mitarbeiter.
ASOS© geht davon aus, dass der Mensch nicht nur ein körperliches, sondern vor allem ein geistiges Wesen ist. Durch die Seele (Kapitel 5.1: Die Doppelnatur des Menschen) ist der Mensch mit der geistigen, mit der göttlichen Ebene verbunden. Auch der Körper kann es sich nicht erlauben, mit seinem eigenen Wohlbefinden befasst zu sein, ohne auf das Wohlbefinden der Seele zu achten.
Dies ist einer der Unterschiede von ASOS© zu anderen Aufstellungsformen und Schulen. Das Menschenbild, das jede Person in ihrer Doppelnatur – Körper und Seele – versteht, hat einen wesentlichen Einfluss auf die Arbeit mit Aufstellungselementen. Der zweite Unterschied findet sich in der Bedeutung des Denkens in Ebenen. Nachhaltige Lösungen finden sich dort, wo sich der Einzelne in den Dienst des größeren Ganzen stellt, von dem er selbst ein Teil ist. Genauso muss sich ein System wiederum in den Dienst seines übergeordneten Systems stellen. So ist beispielsweise eine Abteilung innerhalb einer Organisation nur dann von Nutzen, wenn sie sich ihrer Rolle bewusst ist, danach handelt und ihren Beitrag zum Wohl des Gesamtunternehmens leistet. Das Ziel von ASOS© ist, in den entstandenen Lösungen immer den Beitrag zu erarbeiten, den der Einzelne oder das System leisten kann, um das Wohlergehen des größeren Ganzen zu gewährleisten, soweit dies in seinem Wirkbereich liegt.
Das Dazustellen der jeweils übergeordneten Ebene in Form eines Repräsentanten im Seminar oder als Symbol im Einzelsetting ist ein wesentliches Element von ASOS©. Die Wirkung der Lösungsbilder auf horizontaler Ebene wird so auch auf der vertikalen Ebene sofort erkennbar. Diese Art der Rückmeldung ist für den weiteren Verlauf einer Aufstellung wesentlich.



8.4 Biografische, systemische, geistige Einflüsse auf die Zukunftsgestaltung

Aufstellungsarbeit muss von Struktur und Fokussierung her auf den Auftrag bezogen sein, was auch eine größtmögliche Transparenz für den Klienten sicherstellt. In der Aufstellungsarbeit gehen wir davon aus, dass der Mensch systemischen und biografischen Einflüssen unterworfen ist. Systemisch durch die Dynamiken im Familiensystem und im eigenen Leben durch die persönliche Biografie.
Auf den folgenden Ebenen sind unterschiedlich blockierende Muster und Themen zu bearbeiten:
- Systemisch: Verletzungen der Leitprinzipien und den daraus resultierenden, blockierenden Dynamiken wie z. B. Musterrepräsentationen, Rollenübernahmen, Parentifizierung, Triangulierung, Nachfolgetendenzen.
- Biografisch: Verletzung der Leitprinzipien (Zugehörigkeit, Ordnung, Achtsamkeit), unterbrochene Hinzubewegung, Verwechslungen von Personen und Systemen, Rollenverwechslungen, fehlende Anbindungen an ein übergeordnetes System.
- Geistig: Keine Form von Anbindung an das geistig übergeordnete System, geistiger Input fehlt, keine Sinnorientierung auf einer höheren geistig-spirituellen Ebene vorhanden.

ASOS© arbeitet auf mehreren Ebenen und in den unterschiedlichsten Systemen des Klienten, auf denen sich die blockierenden Einflüsse bemerkbar machen. Der Aufstellungsleiter hat folgende Punkte im Blick:
- Ausrichtung auf die geistig-spirituelle Ebene
- Systemverletzungen im Herkunftssystem des Klienten
- Biografische Gegenwart und Vergangenheit des Klienten
- Zukunftsgestaltung durch das Leisten eines Beitrags als physisches und geistiges Wesen für das jeweils übergeordnete System (Ehe, Familie, Beruf, Partnerschaften, Gesellschaft)

Wenn der Klient das Bild der Ordnung sieht und mit diesem neuen Bild und neuem Bewusstsein in seinen Alltag geht, hat dies einen ersten neuen Einfluss auf seine Zukunftsgestaltung. Im nächsten Schritt, dem Nachgespräch (siehe Kapitel 8.3), wird dieses Bild weiter bearbeitet.
Jemand kommt mit der Vorstellung zu Ihnen, dass er den Sinn des Lebens durch seine Scheidung verloren hat. Das System Ehe hat sich aufgelöst, daher ist es unmöglich, auf dieser Systemebene den Sinn wiederzufinden. Im Falle einer Verletzung bzw. Auflösung des Systems ist der Sinn tatsächlich verloren gegangen! Jetzt gilt es, den Klienten dahin zu begleiten, dass er versteht, dass er mehreren Systemen angehört und dort – je nach Rolle, die er in diesen Systemen einnimmt – auch Sinnerfahrungen machen kann.
Und als Mensch, als Doppelwesen, ist die geistige Ebene eine Konstante, die dem Klienten, sollte er angebunden sein, Lebenssinn spendet. Mit diesem Bewusstsein sind Krisen – auch solche, die mit Sinnverlust einhergehen – leichter zu bewältigen. Der Einfluss, der durch die geistig-spirituelle Ebene wirkt, kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.



10.1 Eine prinzipienorientierte Lebensgestaltung

Ein Mensch, der in seiner Entwicklung zu Reife gelangt ist und ein Bewusstsein der Interdependenz erlangt hat, wird sein Leben „führen“ wollen. So eine Person kann Verantwortung für das eigene Leben und die Systeme, denen er zugehört, übernehmen. Um diese Reife zu erlangen, gibt es im Leben der meisten Menschen einiges zu erfahren, zu klären und in Ordnung zu bringen. Es setzt voraus, dass man dieses Ziel anstrebt und Vertrauen in das eigene Entwicklungspotenzial setzt. Das Resultat ist die Gewissheit, das eigene Leben mit Sinnhaftigkeit ausgestattet zu haben, wodurch ein tiefes Gefühl von Zufriedenheit und Glück entsteht. Der Weg dorthin kann ein lebenslanger, aber spannender Prozess sein. Jedes Zwischenziel ist ein besonderes Erfolgserlebnis. Rezepte gibt es keine, jeder Weg ist so einzigartig wie der Mensch selber.
Eine Möglichkeit, sein Leben in Einklang mit den Gesetzen des Lebens zu bringen, sind – wie schon in Kapitel 6: „Systemprinzipien“ erwähnt – die systemischen Prinzipien. Sie scheinen für alle sozialen Systeme Gültigkeit zu haben, auch wenn sich ihre Verletzungen durch unterschiedlichste Symptome und über Generationen hinaus bemerkbar machen. In jedem Fall ist es nicht schwer, sich die Brille der Systemprinzipien aufzusetzen und diese Prinzipien bei Entscheidungen, Veränderungen und im alltäglichen Miteinander zu berücksichtigen. Dies dient der Prävention von Systemverletzungen.
Im Folgenden werden wir einige Übungen vorschlagen, die einer Herangehensweise an eine prinzipienorientierte Lebensgestaltung förderlich sind. Die Übungen sind nicht als Rezepte zu verstehen, sondern sollen Ideen geben, worauf man im Leben achten sollte und wie die eine oder andere Systemverletzung auch ohne externe Hilfe ausgeglichen werden kann. Wenn Sie sich mit dieser Art von Denken eine Zeit lang beschäftigt haben, werden Ihnen selber Möglichkeiten einfallen, wie Sie die „Ordnung“ in Ihren Systemen wahren und/oder wiederherstellen können.
Wichtig dabei ist: Sie können nur sich selbst verändern! Sollten Sie bemerken, dass Sie Ihren Blick auf die Veränderung anderer richten, halten Sie einen Moment inne und überlegen Sie, was können Sie beitragen, damit sich an der Situation etwas verändert?
Die Lebensgestaltung betrifft nicht nur den privaten Kontext. Ganz besonders ist auch der berufliche Kontext betroffen, da der Mensch einen Großteil seiner Zeit in diesem verbringt. Die Lebensgestaltung und die folgenden Übungen beziehen sich schwerpunktmäßig auf die eigene Biografie und auf die Zukunft. Für die Auflösung von Dynamiken aus der Herkunftsfamilie bedarf es meist einer professionellen Begleitung durch einen Aufstellungsleiter.
Wichtig ist dabei die Beachtung der Balance zwischen Achtsamkeit, Zugehörigkeit und Ordnung. Dem entsprechen auch die drei Bedürfnisse Denken, Fühlen und Handeln und die darunter liegenden Prinzipien der Erkenntnis, der Liebe und des eigenen Willens. Diese Prinzipien zu stärken ist der Hauptfokus im Bereich der eigenen Lebensgestaltung und für viele eine große Herausforderung, weil damit ein ehrliches Hinschauen und Verändern von bekannten und teilweise auch lieb gewonnenen Verhaltensweisen oder Denkgewohnheiten einhergeht.

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